Frage an Reiner Felsberg von Robert B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Felsberg,

erst einmal vielen Dank für Ihre Antwort. Natürlich hatte ich noch "einen Rest positiver Erwartungserhaltung" gegenüber den Grünen. Ich war vor allem enttäuscht, wie das Thema ´Integration´ bei Ihnen kommuniziert wird - mittlerweile denke ich jedoch, dass es sehr ehrlich ist.

Mich überrascht es auch nicht mehr, wenn Sie schreiben: "Denn nur das ermöglicht >ihnen< Chancengleichheit in >unserer< Gesellschaft." Ich dachte erst, Integrationsziel der Grünen ist kein sich selbst überhöhendes ´Sie gehören zu uns´ - unter dem Motto, es sind ja auch nur Menschen. Sondern eher ´Wir gehören zusammen und gemeinsam erreichen wir mehr´. Aber Sie konnten mich vom Gegenteil überzeugen.

Warum erklären Sie den potenziellen Wählern nicht, wie die Wähler, egal ob Migrant oder nicht, selbst von ´Integration´ profitieren, statt es nur als "guten Zweck" zu verkaufen? Es geht schließlich kaum jemand nur für den "guten Zweck" zur Wahl. Mittlerweile weiß ich, dass sie mit diesem "guten Zweck" genauso arbeiten würden, wie Paris Hilton mit und in einem PETA-Werbespot.

Übrigens finde ich nicht nur das Plakatmotiv zum Thema "Integration" zweifelhaft. Wenn man auf die anderen drei Hauptmotive schaut, wird dieser Eindruck bestätigt: Abgesehen davon, dass diese Plakate auch eher als Karikaturen als für ernstgemeinte politische Botschaften taugen, existieren bei Ihnen (Ex-)Migranten nur im Bereich ´Integration´. Ansonsten kanns nicht blauäugig genug sein.

Oder zählen Sie einfach die grünen Wahlkreiskandidaten mit Migrationshintergrund: 1, 2, 3, 4 hmmm, nun ja von 78. Ich glaube, nur bei CDU und NPD gibt es weniger. Chancengleichheit sieht anders aus oder nicht?

MFG
Robert Bialdyga