Ralf Kirchner
SPD
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Frage von Silvia Z. •

Frage an Ralf Kirchner von Silvia Z. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Kirchner,

mir brennt das Thema Pendlerpauschale arg unter den Nägeln.

Eine der größten Fehler bzw, Strafen an den Bürger, die die Regierung gemacht hat, die Pauschale erst ab den 21km zu bezahlen. Dies trifft leider den fleißigen und dem der bereit ist auch einen Arbeitsplatz weiter weg anzunehmen. Ich arbeite z. B. seit über fünf Jahren in Freising und fahre ca. 110km zur Arbeit (hin und rück). Als Teilzeitkraft und alleinerziehende Mutter tut die gekürzte Pendlerpauschale richtig weh.

Heute lese ich dazu in der SZ den Artikel "Überschätzte Pendlerpauschale". Was soll das denn? Es wird nie alle Steuerzahler treffen und man kann nie eine komplette Gerechtigkeit finden. Also jetzt zu sagen die Pendlerpauschale wieder komplett einzuführen, würden lt. einer Statistik nur 1,7 Mio Bürger davon profitieren. Das ist doch eine Menge und diese Leute brauchen auch das Geld. Ein Außendienstler, der ein Frimenfahrzeug fährt oder die ganzen Manager habe nix davon, haben aber auch keine enrom hohen Spritkosten. Überlegen Sie doch mal was der Benzin kostet und was da noch auf uns Bürger zukommt.
Ich weiß wirklich nimmer an welchen Politiker man noch glauben kann??? Wenn ich ständig diese Diskussionen höre!? Alles nur Schmarrn!

Bitte machen sie etwas !!!
Danke
SZ

Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Zintl,

für Ihre Stellungnahme danke ich Ihnen sehr herzlich. Ich teile Ihre Meinung, dass die Kürzung der Pendlerpauschale völlig falsch gewesen ist. Der von Ihnen angesprochene SZ-Artikel gibt deshalb auch nicht meine Position wider.

Ich trete für eine gerechte Entlastung von Pendlern ein. Die bloße Rückkehr zur alten Pendlerpauschale befürworte ich jedoch nicht, da diese extrem ungerecht war: Durch den Abzug vom zu versteuernden Einkommen haben Klein- und Mittelverdiener nur wenig, gut Verdienende dagegen deutlich mehr davon profitiert. (Beispiel: Jemand, der mit dem Eingangssteuersatz von 15% besteuert wird, bekam 4 Cent pro Kilometer vom Fiskus zurück; jemand der unter den Spitzensteuersatz fällt aber 12 Cent).

Mein Ziel ist deshalb eine vom individuellen Steuersatz unabhängige Regelung: Für jeden Entfernungskilometer zur Arbeitsstelle sollen alle Arbeitnehmer 8,5 Cent direkt von der Steuerschuld abziehen können.

Das Gesamtvolumen dieses Vorschlags ist genauso groß (2,5 Milliarden Euro), wie das der alten Pendlerpauschale, aber meiner Meinung nach deutlich gerechter. Im Landtag werde ich mich daher für eine Bundesratsinitiative Bayerns in dieser Richtung stark machen.

Mit freundlichen Grüßen,
Ralf Kirchner