Frage an Ralf Kauer von Claus S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
in der letzten Woche war im ZDF-heute-Journal ein Flüchtling aus Afghanistan an der geschlossenen mazedonischen Grenze zu sehen und zu hören: "Wenn sie die Grenze schließen, warum sagen sie das nicht. Warum nicht zuerst die türkische oder die iranische Grenze schließen. Damit wir garnicht erst herkommen."
Link ZDF-Mediathek: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst#/beitrag/video/2677946/ZDF-heute-journal-vom-23-Februar-2016 (Minute 3:20)
Hat der Flüchling recht? Was lernt man daraus?
Hallo Hr. S.,
das was zur Zeit innerhalb der EU passiert ist nicht menschenwürdig. Die EU-Kommission stümpert in der Flüchtlingsfrage herum und reagiert viel zu spät. So wurde Griechenland beim Aufbau von Zentren zum Einsammeln bzw. Retten und zur Registrierung der Flüchtlinge viel zu lange allein gelassen. Dies verschärft vor dem Hintergrund der wirtschaftl. Krise Griechenlands.
Fast alle EU-Länder ducken sich weg und zeigen auf uns, dass es ein Fehler sei Flüchtlinge aufzunehmen. Für diese Haltung schäme ich mich. Gerade die osteurop. Länder sollten wissen, was es heißt in/mit Unterdrückung zu leben. Vom Krieg gar nicht zu sprechen.
Es ist unsere Pflicht als eines der reichsten und leistungsfähigsten Länder der Erde mit christl.-humanistischem und vor dem Hintergrund unserer eigenen Geschichte zu helfen. Sicher können wir dies nicht alleine, aber der Libanon, Jordanien und die Türkei aber auch z.B. Schweden schultern ungleich schwerere Lasten als wir.
Nein die Grenzen zu schließen löst die Probleme nicht!
Mit freundlichem Gruß
Ralf Kauer