Frage an Ralf Kauer von Claus S. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Kauer,
wer von einem VW-Diesel-Update spricht, sollte folgendes nicht außer Acht lassen:
1. EU-Kommission warnt vor einem Software-Update (Spiegel-Online vom 28.10.2016)
2. Das Europäische Parlament wirft der EU-Kommission und den Mitgliedsstaaten vor,
jahrelang zu lasch mit den Autoherstellern umgegangen zu sein (Handelsblatt vom 28.02.2017).
3. Die bayerische Polizei verweigert Update (allseits bekannt durch viele Veröffentlichungen in TV, etc.)
4. Drohbriefe des Kraftfahrt-Bundesamtes. Der Staat versucht damit alle Halter der Fahrzeuge dazu zu zwingen, das
Softwareupdate aufspielen zu lassen. Dies ist ungeheuerlich. (Informationsschreiben für Mandanten und
Interessierte vom 11.08.2017 einer allseits bekannten RA-Kanzlei in Sachen VW)
5. Mandanten der o.g. Kanzlei berichten nach dem Update von folgenden Veränderungen:
- Höherer Kraftstoffverbrauch (ein Bekannter von mir sprach von 1 Liter (5,5 auf 6,5 L) beim Golf !!!)
- Anstieg der Lautstärke des Fahrzeugs
- Ruckeln im Fahrbetrieb
- Defekte an der Abgasrückführungstechnik (AGR) durch erhöhte Rußbildung (Versottung)
- Absterben des Motors während der Fahrt
- Startschwierigkeiten
- usw.
Die Verstopfung der AGR Ventile kann auch Auswirkungen auf den DPF (Dieselpartikelfilter) haben. Diese
technischen Probleme können Ihr Leben bedrohen.
Wie stehen Sie zu einem Software-Update und zu den Drohbriefen des KBA.
Mit freundlichen Grüßen
C. S.
Sehr geehrter Herr Schubert,
ich teile uneingeschränkt die Position von Bündnis 90/Die Grünen. Wir fordern einen Umbau der Fahrzeuge auf Kosten der Automobilindustrie, damit die Fahrzeuge die vorgeschriebene Norm Euro 6 auch tatsächlich einhalten. Das Software-Update ist nichts als Augenwischerei, da die Autos danach häufig immer noch einen viel zu hohen, weil weit über den vorgeschriebenen Grenzwerten liegenden Abgasausstoß haben.
Parallel dazu versäumt es die Auto-Industrie Alternative Antriebe zu bauen (z.B. Erdgas = fast kein NOx- und fast kein Feinstaub-Ausstoß), die direkt verfügbar wären. Zusätzlich müsste sie in die Forschung und Entwicklung Abgasarmer/-freier Antriebe (Wasserstoff, Brennstoffzelle, Elektro-/Solar oder andere?) zu investieren.
Mit freundlichem Gruß
Ralf Kauer