Frage an Ralf Kauer von Gerriet G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Kauer,
Als lenkender Politiker sind Sie mitverantwortlich für Schäden, welche z.B. durch Agrarchemie (Vergiftung des Grundwassers/Luft durch Pestizide/Düngung) verursacht werden, und evtl. haftbar. Gleichfalls: Landwirte,Gutachter, Industrie, Verbraucher. Da es eine große Minderheit gibt, welche die Folgen voraussieht, die aber nicht gehört wird – wie stellt sich für Sie die Verantwortlichkeit aus, bei:
1) der Festlegung der Grenze für ein Verbot weiterer Verschmutzung
2) der Verantwortlichkeit und Säuberung bei Vergiftung von Grundwasser (Kostenübernahme)
3) ist die Demokratie gefährdet, wenn die kritische “Minderheit” nur per Gerichtsurteil zu einer Antwort kommen kann?
4) Gutachter sind durch Industrienähe leider oft ein Beratungshindernis – wie könnte die Objektivität Ihrer Meinung nach reguliert werden?
Mit Gruß
gerriet-groth@online.de
Sehr geehrte Fr. G.,
bedauerlicher Weise bin ich noch kein lenkender Politiker, sondern ein Mensch wie Sie, der sich entschieden hat in einer Partei mitzuarbeiten und für die Wahl zur Verfügung zu stehen.
Als Nebenerwerbs-Landwirt arbeite ich auf meinem kleinen Resthof von inzwischen ca. 4,4 ha seit 1989 biologisch. Auf meine Initiative hin wurde die Bioland-Gruppe Hunsrück gegründet, die ich auch einige Jahre verantwortete. Zwei Jahre lang war ich Beisitzer im Bioland-Landesverband. Dazu habe ich von 1992-2011 einen eigenen Naturtextil- und Naturkostladen in Niedersohren bzw. Kirchberg geführt. Von Oktober 2005 bis April 2008 war ich Getreide-Einkäufer bei der Bohlsener Mühle, die ausschließlich kontrolliert-biologisch angebautes Getreide verarbeitet. Seit Mai 2008 bis heute bin ich Filial-Leiter eines großen Bio-Supermarktes in Koblenz-Lützel, indem ausschließlich Produkte verkauft werden, die den Richtlinien des Bundesverband Naturkost-Naturwaren e.V. entsprechen. Diese Richtlinien sind strenger als die EU-Richtlinien und umfassen auch z.B. Kosmetika und Putzmittel.
Als Mitglied im Werksausschuss der VG Kirchberg habe ich mich immer für den Schutz unseres Trinkwassers eingesetzt (z.B. gegen den geplanten Steinbruch in Gemünden, der drei Brunnen der VG-Werke gefährdete und gefährdet.
Mit meiner Ausführung möchte ich Ihnen sagen, dass ich Umweltschutz und Ökologie nicht nur fordere, sondern auch lebe. Für Ihre Fragen bedeutet dies, dass ich
- selbstverständlich für eine Verschärfung von Grenzwerten an Pestiziden und anderen Chemikalien im Wasser, wie in Lebensmitteln bin
- die biologische Landwirtschaft zur "guten Praxis" erklärt werden muss und nicht die konventionelle --> dies würde automatisch bedeuten, dass Rückstände in Produkten, wie im Wasser etc. auf eine nicht korrekte Anwendung zurück zu führen sind, was eine Haftung bedingt
- die Grünen haben auf Landesebene ein Transparenz-Gesetz angestoßen, dass zur Zeit von den Verwaltungen Stück für Stück umgesetzt wird.Ich hoffe, dass die Verwaltungen auch die Eigenwerke schnell mit einbeziehen, so dass jede/r Bürger/in bald auch Messwerte des Trinkwassers schnell erfahren kann.
- es fehlen noch Regeln, dass Gutachter egal zu welchem Thema tatsächlich unabhängig von Lobbyinteressen handeln. Hier würde ich mich im Falle einer Wahl stark machen
Wie Sie sehen handelt meine Partei, handele ich in Ihrem Interesse, bzw. in ihrem Sinn.
Interessant wäre es die Direktkandidaten im Wahlkreis zu fragen, die ebenfalls Landwirtschaft betreiben (Hr. Bleser/CDU Fr. Konrad/FDP --> befürwortet offen Gentechnik und Hr. Schneider/ÖDP).
mit freundlichem Gruß
Ralf Kauer