Frage an Ralf Kauer von Karl K.
Wie stehen Sie zu den weiteren Ausbauplänen der Windenergie im Hunsrück?
Soll es so unstrukturiert weiter gehen und können Sie sich einen Weg ohne die
totale, flächendeckende Verspargelung vorstellen? Im Moment kocht ja offensichtlich jede Gemeinde ihr eines Süpchen und dies zum Nachtei!l des Landschaftsbildes.
Wie sehen Sie das als Leiter eines Biomarktes und als Biolandwirt ?
M.f.G Karl Koeter
Hallo Hr. Köter,
im Rhein-Hunsrück Kreis gibt es auf Ebene der VG-Verwaltungen Flächennutzungspläne zur Windkraft. In diesen wurde durch die VG-Ratsmitglieder festgelegt, wo sich Vorrangflächen für die Windkraft befinden. Diese Verfahren wurden in öffentl. Sitzungen der VG-Räte besprochen und meist fast einstimmig beschlossen. Nur auf diesen Flächen dürfen Windkrafträder aufgestellt werden, wenn nicht von der Genehmigungsbehörde (Kreisverwaltung mit CDU-Landrat) z.B. naturschutzrechtl. Gründe gegen einen Bau sprechen.
Folglich gibt es keinen unstrukturierten Ausbau. So haben z.B. die VG-Räte Simmern und Kirchberg, in dem ich sitze aus Gründen der mangelnden Windhöffigkeit, sowie aus naturschutzrechtl. Gründen (Vogelzugrouten und Vorkommen von Rotem Milan etc.) keine Vorzugsgebiete für Windkraft südl. der B50 ausgewiesen. D.h. nicht, dass der Ausbau hätte besser geplant werden können. Jedoch hat hier die Planungsgemeinschaft Westerwald-Hunsrück (mehrheitl. CDU dominiert) etliche Jahre versäumt diese übergeordnete Planung rechtzeitig zu machen.
Da in den meisten VG-Räten im Rhein-Hunsrück-Kreis, wie auf Kreis- und nicht selten auch auf Gemeindeebene die CDU die stärkste Fraktion stellt und oft Meinungsführer ist, finde ich das Lamento gegenüber Bündnis90/Die Grünen als interessant, da es den politischen Konsens und die dort herrschenden Mehrheitsverhältnisse auf diesen Ebenen komplett ausblendet.
Besäße ich eine Fläche, auf der ich ein Windrad bauen dürfte, so würde ich dies tun. Denn meiner Meinung nach gibt es zur Nutzung der regenerativen Energien keine Alternative. Nur so kann der Klimawandel, der auch unsere Landschaft mit ihrer biolog. Vielfalt massiv negativ beeinflussen wird gemildert werden.
Da aber alle meine Flächen südl. der B50 liegen ist mir der Bau eines Windrades zu Recht nicht erlaubt. Trotzdem produziere ich seit 2006 auf meinem Scheunendach Strom mit einer Photovoltaikanlage.
Mit freundlichem Gruß
Ralf Kauer