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Frage von Ilka H. •

Frage an Rainer Tabillion von Ilka H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Zum Familienwahlrecht:
ist dies wirklich Ihr Ernst? Ursprünglich ging man in der Demokratie von einem mündigen Bürger aus, der - nachdem er sich informiert und orientiert hat - nach bestem Wissen und Gewissen sein Wahlrecht ausübt.
Wieso gehen Sie davon aus, dass Eltern automatisch im Sinne Ihrer unmündigen Kinder entscheiden? Das Kind ist ein Individuum und kein (Körper-)Teil der Eltern. Es soll sein Wahlrecht, wenn es reif dazu ist (das kann auch schon mit 16 der Fall sein) ausüben. Und: Gehen Sie wirklich davon aus, dass jeder der Kinder hat, auch verantwortungsvoll handelt und entscheidet. Wie erklären Sie sich dann die steigenden Jugendhilfekosten und die Zunahme von Verwahrlosung und Vernachlässigung?
Mir scheint: Hier geht es nicht mehr Demokratie, sondern um populistischen Stimmenfang und Mutterkreuzpropaganda. Politiker scheinen sich den mündigen und kundigen Bürger nicht mehr zu wünschen.Der könnte zu viel in Frage stellen und die dürftigen Inhalte der Politikerreden bemerken.. Da lassen wir lieber Kleinkinder wählen. Wäre dem Kindeswohl nicht eher gedient, wenn man endlich mehr Geld in die Bildung stecken würde, um aus Kindern mündige, "aufgeklärte" Bürger zu machen, die wirklich wissen warum und was sie wählen?- oder ist dies von der SPD nicht mehr gewünscht?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Hoffmann,

vielen dank für Ihre Mitteilung. Es entspricht genau meiner Position, über mehr Investitionen in Betreuung und Bildung sowie einer kinderfreundlicheren Gesellschaft aus Kindern mündige und aufgeklärte Bürger zu machen.

Ich sehe aber darin gar keinen Widerspruch zu einem möglichen Familienwahlrecht. Dies ist im Übrigen nicht meine Erfindung, aber aus meiner Sicht ein durchaus zulässiges Denkmodell. Damit auf "populistischen Stimmenfang" zu gehen liegt mir fern.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Rainer Tabillion, MdB