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Rainer Semet
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Frage von Kerstin L. •

Können Sie sich vorstellen mit 67 im Baugewerbe als Handwerker zu arbeiten?

Sehr geehrter Herr Semet,
die Wirklichkeit in Betrieben ist, dass von den Beschäftigten, die Mitte 60 sind, deren Betriebe nicht auf die ältere Belegschaft ausreichend vorbereitet sind; eher wollen die Unternehmen ältere Beschäftigte loswerden als ihnen eine altersgerechte Tätigkeit zu ermöglichen. Körperlich hart arbeitende Menschen werden durch ein immer höheres Rentenalter doppelt bestraft: durch Gesundheitsschäden und gekürzte Renten; auch Büroangestellte werden die Bildschirmarbeit in Vollzeit kaum ausüben können; Haltungsschäden, Augenprobleme und verringerte Konzentration sind einige auftretende Begleiterscheinungen. Immer mehr Beschäftigte über 60 werden arbeitslos. Ein höheres Rentenalter würde dies noch mehr verschärfen mit üblen finaziellen Folgen für die Betroffenen. Die Arbeitslosigkeit macht sich bei der Rente massiv bemerkbar. Ich frage mich, warum Sie für ein noch höheres Renteneintrittalter plädieren.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Herzliche Grüße, K.L.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau K.,

vielen Dank für Ihr Schreiben.

Unsere Gesellschaft wird immer älter, gleichzeitig kommen auf viele ältere Menschen, die Renten beziehen immer weniger junge Menschen als Beitragszahler. Deshalb stehen wir Freie Demokraten für einen flexiblen Renteneintritt. Die Menschen sollen nach schwedischem Vorbild künftig selbst entscheiden, wann der Ruhestand beginnt, sofern dann keine Sozialleistungen beantragt werden müssen. Je später jemand in Rente geht, desto höher die Rente, wer früher geht, bekommt eine niedrigere Rente. Teilrenten sind unkompliziert möglich. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, braucht weiter eine starke Unterstützung. 

Daneben wollen wir die Gesetzliche Aktienrente. Wir wollen, dass ebenfalls wie in Schweden ein kleiner Teil der Rentenbeiträge in einem unabhängig verwalteten Fonds angelegt wird, sodass wir besser gegen das Risiko einer alternden Bevölkerung geschützt sind, die Rentenbeiträge finanzierbar bleiben und die Menschen stärker von den Chancen einer kapitalgedeckten Altersvorsorge profitieren. Eine echte individuelle Aktienrente sorgt sogar wieder für ein steigendes Rentenniveau.

Schließlich fordern wir Freie Demokraten die Einführung eines Altersvorsorgedepots für die private Altersvorsorge. Dieses Depot soll steuerlich gefördert sein und den langfristigen Vermögensaufbau für die Altersvorsorge ermöglichen, auch für alle, die selbstständig sind. Die Kapitalanlage in Fonds und Wertpapiere und Umschichtungen innerhalb des Altersvorsorgedepots sind steuerfrei, solange die Erträge reinvestiert werden. Auch in der betrieblichen Altersvorsorge müssen höhere Aktienanteile ermöglicht werden. 


Mit freundlichen Grüßen 

Rainer Semet