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Rainer Brüderle
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Frage von Dipl.-Phys. Helmut G. •

Frage an Rainer Brüderle von Dipl.-Phys. Helmut G. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Brüderle,

glauben Sie, dass nachdem Ihre Partei 11.000 Schlecker Mitarbeiter/innen im Regen stehen gelassen hat, bei der Landtagswahl in NRW und Schleswig-Holstein noch über 2% der Wählerstimmen erhalten werden ?

Mit unverständlichen Grüßen

Helmut Gobsch
Anerkannter ehemaliger politischer Häftling
Opfer kommunistischer Verbrechen

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Gobsch,

vielen Dank für Ihre E-Mail.
Wer nach jahrelanger harter Arbeit und nach Monaten des Hoffens und Bangens den Job verliert, ist zu Recht enttäuscht und macht sich Sorgen um die Zukunft.
Schlecker ist nicht an seinen engagierten Beschäftigten gescheitert, sondern an Managementfehlern und dem schlechten Umgang des Unternehmens mit seinen Mitarbeitern.
Auch vor dem Hintergrund öffentlicher Kritik durch Gewerkschaften und Politik an den schlechten Arbeitsbedingungen in den Schlecker-Filialen haben die Kunden reagiert und sind zur Konkurrenz gegangen. Das zeigt, dass der Wettbewerb funktioniert. Er ist die Stärke unserer Sozialen Marktwirtschaft. Diesen Wettbewerb dürfen wir nicht durch staatliche Eingriffe aushebeln.
Den 11.000 Angestellten hilft nun am besten, wenn sie schnell wieder Arbeitsplätze erhalten. Die Schlecker-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter gelten in der Branche als sehr qualifiziert und können deshalb begründet auf neue Arbeitsangebote hoffen. Andere Drogerieketten z.B. sind auf Expansionskurs und suchen händeringend nach Fachkräften.
Es ist Aufgabe der Bundesagentur für Arbeit und der regionalen Jobcenter, die Schlecker-Beschäftigten dabei zu unterstützen. Mit ihren rund 1.000 Standorten in ganz Deutschland kann sich die Bundesagentur für Arbeit viel besser um die Betroffenen bemühen als eine zentrale Transfergesellschaft. Zudem werden in nicht wenigen Einzelfällen Abfindungen aus dem vorhandenen Schlecker-Vermögen gezahlt werden müssen. Dies wäre bei der Einrichtung einer Transfergesellschaft nicht möglich gewesen. Diese Gerechtigkeitsfrage haben die vehementen Befürworter der Staatsintervention verschwiegen.
Die Einrichtung einer Transfergesellschaft wäre also unbegründet und sogar kontraproduktiv. Menschen und Betrieben hilft man am besten durch gute Rahmenbedingungen und Eröffnung von Chancen.

Mit freundlichen Grüßen
Rainer Brüderle