Frage an Rainer Brüderle von Andreas P. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Brüderle,
was gedenken Sie angesichts der feindlichen Übernahme des Unternehmens Hochtief durch einen hochverschuldeten Konzern zum Schutze Hochtiefs zu tun? Werden Sie Hochtief bspw. durch eine Beteiligung helfen oder werden Sie auch dieses, technologische Kapazitäten erhaltende, und erfolgreiche Unternehmen zur Sanierung eines schlecht wirtschaftenden Konkurrenten freigeben?
ACS kann dieses Übernahmeangebot nur machen da ihm von den beteiligten Banken Kredite eingeräumt werden. Diese versuchen so ihre Investitionen in dieses mittelfristig nicht überlebensfähigen Unternehmens zu retten. Hier belohnt der Markt kein erfolgreiches Unternehmertum und wird missbraucht, deshalb ist es an der Politik zu handeln.
Mit freundlichen Grüssen
Andreas Peuckmann
Sehr geehrter Herr Peuckmann,
vielen Dank für Ihr Schreiben zur geplanten Übernahme der Hochtief AG.
Deutschland verdankt seine schnelle wirtschaftliche Entwicklung zu großen Teilen der Belebung der Weltwirtschaft. Als exportorientierte Volkswirtschaft profitieren unsere Unternehmen ganz besonders von offenen Märkten. Dies gilt sowohl für den Außenhandel als auch für Direktinvestitionen deutscher Unternehmen im Ausland. Deshalb setze ich mich für offene Märkte und gegen Hemmnisse im internationalen Handel ein. Das bedeutet auch, dass wir in Deutschland offen sind für ausländische Investitionen. Ich bin der Überzeugung, dass Handelshemmnisse jeglicher Art letztendlich allen schaden.
Unser Eintreten für offenen Märkte und unsere politische Glaubwürdigkeit würden wir durch einen staatlichen Eingriff in diesem Fall in Frage stellen. Zudem könnten wir in Zukunft nicht mehr mahnend den Zeigefinger erheben, wenn ausländische Regierungen in ähnlichen Situationen aktiv in das Marktgeschehen eingreifen würden.
Mit freundlichen
Grüßen
Rainer Brüderle