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Frage von Stephan J. •

Frage an Rainer Brüderle von Stephan J. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Brüderle,

Rentner gegen Facharbeitermangel

Das gelte beispielsweise für das immer drängender werdende Problem des Fachkräftemangels. Hier gebe es noch viele ungenutzte Potenziale im Inland. So plädierte Brüderle dafür, dass Menschen auch über die Rentengrenze hinaus freiwillig weiterarbeiten können.

Das ist eine Meldung von heute der ARD Internet Seite.

Ich bin überzeugt das viele Bürgerinnen und Bürger gerne über die Altergrenze hinaus aktiv sein möchten und nicht nur wegen dem Geld. Allerdings ohne Einbussen auf Ihre Altersbezüge.

Sie haben Recht mit ungenutzten Potenzialen, unverständlich ist allerdings in diesem Zusammenhang das immer noch Mitarbeiter zwischen 50 und 65 von Firmen entlassen werden und auch zu Lasten der Sozialkassen.
Was will die jetzige Bundesregierung gegen diesen "Missbrauch " tun?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Jeite,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die FDP ist für eine möglichst lange Teilhabe älterer Beschäftigter am Erwerbsleben - auf Grundlage einer eigenen, freien Entscheidung.

Deshalb war es richtig, dass die Koalitionspartner im Koalitionsvertrag vereinbart haben, die Förderung der Altersteilzeit auslaufen zu lassen. Diese hatte unbestritten die Anreize zur Frühverrentung gestärkt. Zudem hatte bereits die große Koalition beschlossen, das reguläre Renteneintrittsalter auf 67 anzuheben. Als Begründung hierfür steht die demographische Entwicklung, die zur finanziellen Stabilität der Rentenversicherung eine längere Teilhabe am Erwerbsleben erfordert. Diese Annahme teilt die FDP grundsätzlich.

Dennoch sind wir der Auffassung, dass die Heraufsetzung der starren Altersgrenze für den Renteneintritt auf 67 Jahre den Bedürfnissen vieler älterer Menschen nicht gerecht wird. Diese Kritik haben wir bereits in der letzten Legislaturperiode geäußert und sie gilt nach wie vor. Denn nicht jeder Arbeitnehmer ist willens oder in der Lage, bis zum 67. Lebensjahr voll zu arbeiten. Andererseits gibt es den Wunsch vieler Älterer, länger beruflich aktiv zu bleiben. Deshalb wollen wir den Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand flexibler gestalten.

Ab dem 60. Lebensjahr soll jeder Versicherte frei wählen können, wann er seine gesetzliche Rente beziehen möchte. Gleichzeitig werden die Grenzen für Zuverdienst neben dem Rentenbezug aufgehoben. Die Versicherten entscheiden selbst, ob und in welchem Umfang sie neben einem Rentenbezug noch erwerbstätig sein wollen. Dadurch wird es möglich, den Lebensstandard auch bei einem vorzeitigen Rentenbezug zu halten und trotzdem dem Arbeitsmarkt in vollem Umfang zur Verfügung stehen. Somit profitieren auch Gesellschaft und Unternehmen stärker vom Know-how älterer Mitarbeiter.

Mit freundlichen Grüßen
Rainer Brüderle