Frage an Rainer Brüderle von Ulrich U. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Brüderle,
vielen Dank für Ihre ständige Bemühung Fachkräfte für die deutsche Wirtschaft zu gewinnen.
Sogar sehr kreative Vorschläge seitens der Politik sind genannt worden, z.B. Bezahlen eines Begrüssungsgeldes etc.
Ich möchte sie Bitten, einen weiteren sehr exotischen Vorschlag, Fachkräfte für Deutschland zu gewinnen zu prüfen und mir Ihre Einschätzung mitzuteilen.
Laut einer Prognos Studie von 2008 ( im Autrag des Wirtschaftsministeriums) verlassen jährlich über 100 000 hochqualifizierte Deutsche ihre Heimat.
Wenn jetzt alle Kraft darauf gerichtet würde, diesen Deutschen in der Heimat eine Perspektive zu geben, wäre der Fachkräftemangel sicher nicht so gravierend. Interessanter Nebeneffekt, es wären keine Sprach-, Intergrations- und andere Probleme zu bewältigen sein.
Meine konkrete Frage also:
Warum ist es viel wichtiger ausländische Fachkräfte zu gewinnen, als einheimische Fachkräfte hier zu halten?????
Vielen Dank für Ihre Mühe
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Urban
Sehr geehrter Herr Urban,
vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Fachkräftemangel.
Bei der Anwerbung von ausländischen Fachkräften geht es vor allem um die Deckung eines erkennbar vorhandenen Bedarfs der deutschen Wirtschaft, sofern er nicht durch Inländer gedeckt werden kann.
Genau dafür ist im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und FDP ausdrücklich eine Zuwanderungssteuerung vereinbart. Eine übersichtlichere, klarere und konsequentere Zuwanderungssteuerung anstelle der bisherigen Regelung in mehreren Gesetzen und Verordnungen ist dringend überfällig.
Selbstverständlich müssen alle Maßnahmen zur Bildung, Ausbildung und Fortbildung genutzt werden. Ebenso sollte weiter die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland verbessert werden. Gleichwohl wird dies nicht reichen. Die wachsende Wirtschaft ebenso wie die demographische Entwicklung lehrt, dass sich Deutschland weiter öffnen muss. Es schadet dem Aufschwung, wenn nicht mehr alle Aufträge bearbeitet werden können, weil Fachkräfte fehlen.
Ich freue mich, wenn Sie aktuelle politische Themen weiterhin kritisch begleiten. Wir sind offen für alle Anregungen.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Brüderle