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Frage von Holger S. •

Frage an Rainer Brüderle von Holger S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Brüderle,

heute war in den Zeitungen zu lesen, Sie würden eine Art "Begrüßungsgeld" für ausländische Fachkräfte befürworten.

Wie gedenken Sie, dies mit den realen Problemen unseres Landes in Übereinkunft zu bringen? Wir haben fast zwei Billionen Euro Schulden, Millionen von Arbeitslosen, jedes Jahr beklagen Sie und ihre Kollegen aus der Politik (nicht zu vergessen Ihre befreundeten Arbeitgebervertreter) sich über die mangelhafte Qualifikation von Schulabgängern.

Jahr für Jahr hört man, wie schlecht deutsche Schüler bei PISA abschneiden und dass es viel zu wenig Lehrstellen gibt. Bei jeder neuen Statistik über Menschen mit Migrationshintergrund wird der Teufel an die Wand gemalt, wir Deutschen würden aussterben.

Wie bitte schön passt das alles zusammen? Wovon die "Lockprämie" bezahlen - wenn nicht von weiteren Schulden? Warum investiert Ihre Regierung dieses Geld nicht lieber in die Ausbildung der bereits in diesem Land lebenden Kinder und Jugendlichen, statt aus dem Ausland Fachkräfte abzuwerben? Wieso investieren Sie das Geld nicht lieber in die Qualifizierung Arbeitsloser?

Ein Pool von (offiziell) zwischen drei und vier Millionen Menschen wartet darauf, "fit für den Job" gemacht zu werden, um wieder selbst für sich sorgen zu können (und das ist es doch, was Ihre FDP befürwortet, oder?). Wieso müssen diese Menschen auf dem gesellschaftlichen Abstellgleis bleiben, während Sie gleichzeitig andere Menschen ins Land holen, die den Druck auf dem Arbeitsmarkt noch weiter erhöhen? Finden Sie das nicht auch irgendwie unlogisch?

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Holger Stephan, Rodgau.

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