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Frage von Sabine E. •

Frage an Rainer Brüderle von Sabine E. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr,

in Anbetracht der bevorstehenden Wahl hätte ich gerne Ihre Ansicht zu folgendem Sachverhalt:

Zur Zeit ist es in Deutschland so, dass Paare die auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen können einen Großteil der Kosten für die künstliche Befruchtung selbst zahlen müssen. Das sind pro Behandlung bis zu 3.500,-- EUR.
Kann das richtig sein? Es wird überall propagiert wie kinderfreundlich Deutschland ist, das Kindergeld wird erhöht...! Und diejenigen, die wirklich ein Kind haben wollen, die den Aufwand der künstlichen Befruchtung auf sich nehmen müssen, werden bestraft indem sie das auch noch zu einem großen Teil selbst bezahlen müssen?

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Ehret

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Ehret,

vielen Dank für Ihre Frage zur Finanzierung künstlicher Befruchtung. Für die FDP hat die Familienpolitik insgesamt einen großen Stellenwert. Wir wollen familien- und kinderfreundliche Rahmenbedingen schaffen, die mehr Menschen dazu ermutigen, sich Kinder als Teil ihres Lebens zu wünschen. Gerade in Zeiten, in denen die Geburtenraten so stark zurückgehen wie heute, ist es um so bedauerlicher, daß es viele Paare gibt, die einen großen Kinderwunsch hegen, der sich ihnen aber nicht erfüllt. Im Gegensatz zu anderen Ländern sind die Erfolgsaussichten der künstlichen Befruchtung in Deutschland aufgrund anderer rechtlicher Rahmenbedingungen geringer. Die FDP will eine Debatte darüber anstoßen, wie die Erfolgsaussichten der künstlichen Befruchtung erhöht werden können, da eine höhere Anzahl von Wiederholungsversuchen für Paare in jeder Hinsicht eine starke Belastung darstellt. Leistungen zur künstlichen Befruchtung können aber nicht allein Aufgabe der Beitragszahler der gesetzlichen Krankenversicherung sein. Einige Politiker fordern eine finanzielle Förderung der künstlichen Befruchtung, ohne die Finanzierung sicherzustellen. Deshalb sollten wir diskutieren, ob und wieweit das gesamtgesellschaftliche Interesse an einer Erhöhung der Geburtenrate es rechtfertigt, auch in einer Zeit dramatischer Haushaltsdefizite für eine entsprechende öffentliche Finanzierung zu sorgen.

Mit freundlichen Grüßen