Wie stehen Sie zum Atomausstieg und dessen Zeitplan, besonders im Hinblick darauf, dass der dieser den Kohleausstieg verzögert?
Wir vollenden den Atomausstieg und bekennen uns zum verabredeten Pfad der Endlagersuche mit höchsten Sicherheitsstandards bei größtmöglicher Transparenz und Beteiligung der Bevölkerung. Der Rückbau der bestehenden Atomkraftwerke muss schleunigst und ohne Zeitverzögerung auf höchstem Sicherheitsniveau erfolgen. Die Atomfabriken in Gronau und Lingen wollen wir schnellstmöglich schließen Auch in der EU werden wir den Einstieg in den Atomausstieg vorantreiben.
Atomkraft ist eine unbeherrschbare Hochrisikotechnologie. Trotz Atomausstieg werden uns Rückbau, Zwischenlagerung und die Endlagersuche in Deutschland noch Jahrzehnte belasten. Außerdem sind wir an unseren Grenzen umgeben von Schrottreaktoren.
Beim Betrieb von Atomkraftwerken werden keine direkten CO2-Emissionen freigesetzt. Allerdings entstehen entlang der Prozesskette indirekte Treibhausgasemissionen. Bei der Kernkraft resultieren diese aus der Gewinnung des Brennstoffs Uran, aus dem Bau bzw. Rückbau der Kraftwerke und aus der Endlagerung des Atommülls. Das Öko-Institut hat für den Uran-Atlas die CO2-Emissionen verschiedener Energieträger errechnet. Die Kernkraft liegt demnach bei 104 Gramm pro erzeugter Kilowattstunde Strom. Im Vergleich dazu liegen diese Werte bei der Braunkohle bei 1.214 Gramm, bei Erdgas bei 703, bei der Photovoltaik bei 98 und bei der Windkraft bei 15 Gramm.