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Petra Sitte
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Frage von Andreas K. •

Wir muessen in unserem Stadtteil leider registrieren, dass es verstärkt zu Auseinandersetzungen kommt, bei denen Stichwaffen eingesetzt werden. Sehen Sie eine Möglichkeit hier etwas zu unternehmen?

Sehr geehrte Frau Sitte,
Wir muessen in unserem Stadtteil leider registrieren, dass es verstärkt zu Auseinandersetzungen kommt, bei denen Stichwaffen eingesetzt werden. Sehen Sie eine Möglichkeit dagegen vorzugehen, bspw. durch die Verschärfung des Waffengesetzes?

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Sehr geehrter Herr K.,

für Ihren Stadtteil kann ich natürlich schlecht von Halle aus eine Beurteilung abgeben, ob und wie sich die Situation von Angriffen mit Messern geändert hat. Die mediale Verarbeitung dürfte sicherlich einen Beitrag zu einer geänderten Wahrnehmung geleistet haben.

Ich möchte Ihnen aber gern auf den zweiten Teil ihrer Frage antworten. Als LINKE wollen wir Verschärfungen des Waffenrechts, der Ehrlichkeit halber muss man aber sagen, dass eine Verschärfung des Waffenrechts kaum dazu beitragen wird, Angriffe mit Alltagsgegenständen wie Küchenmessern zu verhindern. Wo das Waffenrecht ansetzen kann, ist der Zugang und der missbräuchliche Gebrauch von Schusswaffen.

Als LINKE sagen wir, es ist zu leicht an Schusswaffen zu gelangen. Es ist schwer nachzuverfolgen, wer wann und wozu eine Schusswaffe erwirbt oder sich eine solche beschafft hat. Dieser Mangel birgt tödliche Risiken. Deswegen wollen wir ein generelles Verbot für die Aufbewahrung von Schusswaffen in Privathaushalten (mit Ausnahmen für Jagdausübungsberechtigte). Schusswaffen sind entsprechend festzulegender Sicherheitsstandards bei Sportvereinen und anderen geeigneten Stellen aufzubewahren, ständig zu be‐ und überwachen. Zu den Sicherheitsstandards soll dabei die Übernahme der bisher für den Besitz geltenden Pflicht zur getrennten Aufbewahrung von Waffen und Munition gehören. Die Aufbewahrungsorte bzw. ‐räume sollen jeweils unabhängig voneinander gesichert sein. Des Weiteren ist die Einführung eines zentralen Waffenregisters – oder entsprechender vernetzter regionaler Register – und die Einführung fälschungssicherer Waffenscheine und Waffenbesitzkarten notwendig.

Was die Nutzung von Messern für Angriffe angeht, sind in letzter Zeit auch immer wieder Berichte über psychische Störungen der Täter veröffentlicht worden, hier sehen wir einen wichtigen Ansatz um einige dieser Taten in Zukunft zu verhindern. Denn es ist wichtig, dass gerade diese Menschen nicht erst an den Punkt kommen, an dem sie gewalttätig werden. Hier müssen wir insbesondere den Mangel an Fachkräften in der Psychiatrie endlich beenden, Betreuungsangebote ausweiten und uns besser um auffällige Menschen kümmern, die aktuell viel zu oft durch das Raster fallen, weil z.B. keine Behandlungskapazitäten vorhanden sind.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Sitte

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