Frage an Petra Sitte von Hans-Joachim H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Sitte!
Bei der Abstimmung zur Organspende haben Sie sich ohne Fraktionzwang frei für die Widerspruchslösung entschieden. Sie wollten sicherlich den auf ein passendes Organ wartenden Patienten etwas Gutes antun.
Könnten Sie sich auch vorstellen,an das Sie sich in Zukunft mit Ihren Entscheidungen und Ihren politischen Einflußmöglichkeiten in der Gesellschaft dafür einsetzen, daß zukünftig weniger Menschen auf diese Warteliste kommen. Sehen Sie da Möglichkeiten zu helfen?
MfG
Hans-Joachim Hagen
Sehr geehrter Herr Hagen,
Menschen, die auf ein Spenderorgan warten, leiden unter schwerwiegenden Erkrankungen und sind meist von lebensbedrohlichem Organausfall bedroht oder betroffen. Daher sollte es ein zentrales Anliegen unserer Gesundheitspolitik sein, die Zahl derartiger Fälle so gering wie möglich zu halten. Dazu müssen systemische Faktoren in den Blick genommen werden, also nicht nur die entsprechende Erkrankung selbst, wenn sie vorliegt, sondern die sie begünstigenden Faktoren. Ich finde es deshalb wichtig, in Früherkennung und Prophylaxe zu investieren. Unsere Ernährung, unser Lebensstil und Umwelteinflüsse wie Luft- oder Wasserverschmutzung gehören in die ganzheitliche Betrachtung der Bevölkerungsgesundheit. Hier liegen einige ungehobene Schätze, die unsere Gesundheit und unsere Lebensqualität deutlich verbessern könnten durch weniger Schadstoffbelastung, weniger Stress oder Giftstoffe in Essen, Luft, Boden und Wasser. Hoffentlich wird die Forschung in Zukunft neue Alternativen zur Organtransplantation entwickeln, so dass weniger derartige Operationen nötig werden. Die Forschung in dieser Richtung sollte ermutigt und ermöglicht werden, und ihre Ergebnisse müssen berücksichtigt werden, auch wenn sie nicht unmittelbar das Gesundheitswesen betreffen, sondern auch andere Bereiche unserer Lebensführung und -bedingungen. Dafür setze ich mich ein.
Mit freundlichen Grüßen,