Frage an Petra Sitte von Christos V. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Sitte,
ich vermute nichts. Ich hatte mich lediglich auf folgende Quellen bezogen:
Q1) http://www.linus-geisler.de/artikel/9901fr_schamlose.html
Q2) http://www.project-syndicate.org/commentary/silver1/German
Q3) http://www.zeit.de/1998/11/Im_Paradies_der_Gen-Reichen?page=1
Linus Geisler sagt, dass es möglich sein wird durch Keimbahnmanipulation AIDS zu besiegen (Q1)
Silver: "Wer regelt, welches Kind das Gen erhält, das gegen HIV resistent macht, und wer noch mit AIDS-Anfälligkeit geboren werden soll?"(Q2)
"Die Reprogenetik wird es Eltern möglich machen, ihre Kinder mit Genen auszustatten, die sie selbst nicht besitzen. Dadurch verbessern sie die Chancen ihres Nachwuchses auf Gesundheit, lange Lebenserwartung, Glück und Erfolg"(Q2)
Angestebt wird ein" Weltstaat, in dem alle Kinder mit den gleichen gen. Verbesserungen und den gleichen Chancen auf Gesundheit, Glück und Erfolg ausgestattet werden"(Q2)
Sie befürworten also sowas?
"in ein- oder 200 Jahren sieht Silver eine»neue menschliche Spezies« die nicht mehr gewillt sein wird,sich mit seinen Verwandten, die noch das antiquierte, armselige Erbgut früherer Zeiten in sich tragen zu vermischen"(Q1)
"Sollte es zu so einer Selektion kommen dann werden unsere Nachfahren die Definition dessen einengen, was es bedeutet Mensch zu sein" (Q3)
"Da künstliche Chromosomen nach 10 oder 20 Jahren hoffnungslos veraltet sein könnten, wird ein Update mit neuesten Genkasetten die alte Software ersetzen. Gregory Stock: Man wird einfach die neue Version verlangen"(Q1)
"Wer die Gene ändern kann, braucht nicht mehr die Gesellschaft zu verändern. Das Gen erlaubt und erklärt alles, es berechtigt zu allem, es steht für jede Verhaltensweise, es spricht den Menschen los es erteilt die Generalabsolution. "(Q2)
"Die Schöpfung ist jetzt unser, verkündet Jeremy Rifkin:»Wir stellen die Regeln auf."(Q2)
Craig Venter:"Dies ist kein Akt der Nächstenliebe, es ist Business"(Q1)
Sehr geehrte Frau Sitte Sie versuchen grad das Unsozialste überhaupt als sozial zu verkaufen!
Hochachtungsvoll
Sehr geehrter Herr Velissaridis,
das Verweisen auf Zitate bedeutet nicht, dass die in den Artikeln geäußerten Thesen dem "state of the art" entsprechen. Ich bitte Sie daher, meine vorherige Antwort genau zu lesen, die wissenschaftlichen Forschung und therapeutische Behandlungsmöglichkeiten zukünftig genauer und differenzierter zu verfolgen.
Ich betone noch einmal, dass Keimbahnveränderungen und die Präimplantationsdiagnostik (PID) nach dem Embryonenschutzgesetz verboten sind. Es geht also nicht um "Designer-Kinder". Zudem teile ich die entworfene Apokalypse der von Ihnen zitierten Autoren nicht. Das Einschleusen von Genen mittels Vektoren (Gentherapien) befindet sich weltweit nur für ganz wenige Krankheiten in einem Versuchsstadium. Das betrifft u. a. die Behandlung eines schweren Immundefekts (SCID), bei dem jeder kleine Schnupfen tödlich sein kann. Die Anwendung der in Dt. verbotenen PID in anderen Ländern ist zudem eine absolute Ausnahmeuntersuchung. Sie ist nur für wenige monogenetisch bedingte Erbkrankheiten zugelassen. Es geht also nicht um blonde, gezüchtete oder HIV-resistente Kinder. Eine Auswahl nach dem Geschlecht hingegen, wie sie u. a. in den USA geschieht, findet nicht die Zustimmung der Linken. In Deutschland begleiten viele Initiativen, Ärzte, Behinderten- und andere gesellschaftliche Organisationen - nicht zuletzt wegen der Eugenik und Euthanasie der Nazis - die Entwicklungen der Reproduktionsmedizin und die Ergebnisse der Genforschung zum Glück sehr genau. Es wird sehr vertieft debattiert, welche therapeutischen Verfahren zugelassen werden sollen, welche nicht und welche Therapien Selektionsinstrumenten gleichkommen und behindertes Leben diskriminieren. Das wird sich auch mit den Linken nicht ändern. Gegen die Optimierung eines Menschen im Sinne eines Idealbildes treten wir immer auf. Anders als Sie, glauben wir jedoch nicht, dass jedes Forschungsergebnis oder jede Therapie in der roten Gentechnik automatisch zu einem "Metamenschen" führt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Petra Sitte
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