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Petra Sitte
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Frage von Michael P. •

Frage an Petra Sitte von Michael P. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Frau Dr. Sitte,

der SPD-Abgeordnete Klaas Hübner (WK 72: Bernburg - Bitterfeld - Saalkreis) möchte Ostdeutschland zum Gentechnik-Anbaugebiet machen (siehe Spiegel-Online vom 6. Mai 2007, http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,481267,00.html ).

Wie ist Ihre Position dazu?

Mit freundlichen Grüßen,
Michael Puschendorf

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Sehr geehrter Herr Puschendorf,

nein, ich möchte Ostdeutschland nicht zu einem "Anbaugebiet" für transgene Pflanzen machen. Dass sich Saatgutkonzerne um das Anbaugebiet in Ost-Dt. bemühen, ergibt sich aus den hiesigen Flächengrößen und effektiv wirtschaftenden Produktionsgenossenschaften. Diese Größenstruktur ähnelt den Anbaubedingungen in den USA. Insofern bemüht man sich, den Ost-Dt. als Türöffner für die Einführung transgenen Saatguts zu nutzen. Die gegebenen Anbau- und klimatischen Bedingungen bedürfen des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen nicht. Konventionelle Bearbeitungsmethoden sind ausreichend gegen Schädigungen bzw. Schädlingen.

DIE LINKE präferiert regionale Wirtschaftskreisläufe. Dem entspricht ökologischer Landbau am Besten. Sinnvoll sind auch so genannten gentechnikfreie Regionen. Schließlich lehnen viele Verbraucher Lebensmittel, die transgene Pflanzen oder gentechnisch veränderte Substanzen verarbeitet haben, ab.

Die Bundestagsfraktion DIE LINKE: lehnt die Anwendung von Gentechnik ab. Dennoch müssen wir uns differenziert mit den Ergebnissen der Forschungen und des Anbaus in anderen Ländern auseinandersetzen. Konventionelle Züchtungsmethoden sind entwickelt und erfolgreich. Aber nicht für alle Probleme konnten sie Lösungen bieten. Daher sind Ergebnisse gentechnischer Forschungen differenziert zu betrachten. Oberflächlichkeit und Vorurteile dürfen wir bei der Bewertung von sensiblen und gesellschaftlich umstrittenen Techniken/Technologien nicht akzeptieren. Darauf will ich als Sprecherin für Forschungs- und Technologiepolitik hinweisen. Bei Entscheidungen muss es Transparenz geben. Öffentliche Diskussionen, Informationen, Bildung gehören zu den Voraussetzungen, um angemessen mit dieser Problematik umzugehen. Inkonsequent finde ich, wenn über Jahre Forschungen auf dem Feld Grüner Gentechnik mit erheblichen öffentlichen Mitteln gefördert werden, dann aber beim Erkenntnistransfer ein Bruch erfolgt.

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