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Peter Weispfenning
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Frage von Hans-Jürgen W. •

Frage an Peter Weispfenning von Hans-Jürgen W. bezüglich Innere Angelegenheiten

Hallo Herr Weispfenning,

Der Schrottmeiler Tihange ging trotz tausender Haarrisse am Reaktorbehälter wieder in Betrieb. Die Städteregion Aachen und über 100 Kommunen klagen gegen das Wiederanfahren von Tihange 2. Sogar das Bundesumweltministerium hat die Abschaltung des AKW gefordert und trotzdem liefert die deutsche Brennelemente- Fabrik in Lingen monatelang Brennstäbe für Tihange 2. Bei einem Gau im dortigen AKW helfen auch keine Jodtabletten, da sie die Schilddrüse nur bedingt schützen. Strahlenschutztabletten gibt es nicht. Warum gehen die verantwortlichen Politiker so sorglos mit der Gesundheit und dem Leben ihrer Bürger um? Wie würden Sie und ihre Partei mit diesem Problem umgehen?

Mit freundlichen Grüßen
H. W.

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Antwort von
MLPD

Guten Tag Herr Wille,

es steckt eine gute Portion Heuchelei dahinter, wenn sich die Merkel-Regierung wegen ihres sogenannten 'Atomausstiegs' rühmt.

Merkel war noch kurz vor Fukushima eine bekennende AKW-Befürworterin. Dass die Regierung danach eine Stilllegung der AKW 2022 beschloss, war allein dem Massen-Protest geschuldet.

Die Bundesregierung sorgt aber dafür, dass Deutschland weiter im AKW-Geschäft bleibt. Sie weisen schon darauf hin, dass er u.a. aus Deutschland mit Brennelementen aus der Atomanlage Lingen beliefert wird.

Die Urananreicherungsanlage im nordrhein-westfälischen Gronau stellt das dafür notwendige Uranhexafluorid her. Daran sind immerhin RWE und E.on zu je einem Sechstel beteiligt. Beide Anlagen sind jedoch vom „Atomausstieg“ in Deutschland ausdrücklich ausgenommen.

So fahren auch durch NRW laufend heimliche Atomtransporte. In der Rheinischen Post vom 24. März 2015 hieß es dazu:

„Demnach verzeichneten die Behörden im vergangenen Jahr 366 Atomtransporte in NRW, wovon mehr als die Hälfte (189) von der oder zur Uran-Anreicherungsanlage in Gronau führten. Dort wird das extrem giftige Uranhexafluorid für Atomkraftwerke angereichert.“ ( http://www.rp-online.de/nrw/landespolitik/366-geheime-atomtransporte-in-nrw-aid-1.4966413 )

Die INTERNATIONALISTISCHE LISTE/MLPD – Liste 26 - fordert in ihrem Landtagswahlprogramm in NRW konsequent: 'Baustopp und Stilllegung aller Atomanlagen auf Kosten der Betreiber – weltweit!'“