Frage an Peter Weispfenning von Steffen R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo Peter,
als Opelaner und Gewerkschafter weiß ich, dass Du und die MLPD in der Vergangenheit uns immer vorbehaltlos unterstützt habt im Kampf um jeden Arbeitsplatz und gegen die Schließung unseres Werks in Bochum. Vielen Dank dafür an dieser Stelle!
Meine Frage ist, wie Du und die MLPD uns weiter dabei unterstützen könnt, den Kontakt zu unseren Kollegen in den anderen europäischen und internationalen GM-Werken zu verbessern und unseren gemeinamen Kampf zu fördern. Welche Rolle kann die ICOR dabei spielen, in der die MLPD ja mitarbeitet?
Herzliche Grüße und viel Erfolg im Wahlkampf - meine Stimme habt Ihr!
Steffen Reichelt
Hallo Steffen Reichelt,
danke für die Frage und die guten Wünsche!
Mehrfach haben die Bochumer Opel-Arbeiter bereits deutlich gemacht, dass sie eine Betriebsstilllegung nicht kampflos hinnehmen werden. Es ist völlig klar, dass nicht nur unsere Bochumer Opel-Betriebsgruppe, sondern die ganze MLPD konsequent für den Weg des selbständigen Kampfes um den Erhalt des Bochumer Werks und um jeden Arbeitsplatz eintritt und ihn fördert und unterstützt.
2004 war der internationale Kampftag der Opel-Belegschaften am 19. Oktober sicherlich der begeisternde Höhepunkt des siebentägigen selbständigen Streiks der Bochumer Opel-Belegschaft. In 15 Standorten in neun Ländern beteiligten sich rund 100 000 Menschen. Er setzte einen Meilenstein für das gemeinsamen länderübergreifenden Vorgehens des internationalen Industrieproletariats gegen die internationalen Monopole. Die internationale Arbeitereinheit muss stärker sein als die internationale Standortkonkurrenz, wie sie von GM/Opel organisiert wird.
Die MLPD hat auch in den letzten Jahren und Monaten beständig ihre insgesamt ca. 1.000 internationalen Kontakte und Beziehungen über die Entwicklungen in Bochum informiert und zur Solidarität aufgefordert.
Auf der Homepage der revolutionären Weltorganisation ICOR mit ihren 45 Mitgliedsorganisationen wurden unter anderem folgende Informationen mehrsprachig veröffentlicht (hier nur die englischen Titel): „Against the Closure of Opel/GM in Bochum Germany - A First „Warning“ of the Workforce“ (International Information of the MLPD, 11 December 2012); „Intensified Struggle over the two directions at Opel Bochum: Strike instead of Capitulation" (International Information of the MLPD, 24 May 2013). Die ICOR Europa hat im Januar 2013 die Erklärung „Active, global solidarity for the common struggle of the workers against GM/PSA-plant closures, job losses and loss of rights“ veröffentlicht. Das „Hauptanliegen (der ICOR) ist die Koordination und Kooperation in der Organisierung des Klassenkampfs und der praktischen Solidarität.“ (Gründungsresolution) Sie hat vor kurzem erfolgreich ihre 2. Weltkonferenz durchgeführt. Sie ist auch eine wichtige Plattform und ein Organisator des länderübergreifenden Kampfes bei GM/Opel.
In der ICOR arbeiten revolutionären Organisationen und Parteien aus Ländern mit GM-Standorten unter anderem aus Spanien, Russland, USA, Kolumbien, Indien, Südafrika zusammen; zu Organisationen aus anderen Ländern wie Argentinien, Frankreich, Brasilien, Australien, Südkorea haben wir Kontakte und Beziehungen auf unterschiedlichem Level. Wir haben uns vorgenommen, das noch intensiver zu nutzen für die Förderung und Organisierung der internationalen Konzernzusammenarbeit. Gerne werden wir auch das hier geäußerte Anliegen aufgreifen, mit ihnen zu beraten, wie der Kontakt von GM-Standorten aus ihren Ländern mit den Bochumern Opelanern verbessert und der gemeinsame Kampf gefördert werden kann.