Frage an Peter Tschentscher von Susanne S. bezüglich Umwelt
Die Hamburger Port Authority (HPA) plant den Bau von Logistikflächen an den Vollhöfner Weiden, auf einem über Jahrzehnte gewachsenen wertvollen Waldgebiet, das Sauerstoff erzeugt und CO2 speichert.
Aktuell haben sich zwei große Reedereien mit ihren Liniendiensten teilweise in andere Häfen umorientiert. Der derzeitig verantwortliche Senat sieht keinen Handlungsbedarf, da das Gebiet erst ab 2023 entwickelt werden solle.
Wie stehen Sie zu der Forderung, diesem Waldgebiet einen besonderen Schutzstatus zu gewähren, angesichts der globalen Klimakrise ?
Sehr geehrte Frau S.,
der Hafen ist für Hamburg von grundlegender Bedeutung. Auch wenn zwei Reedereien Liniendienste verlegt haben: erstens soll deren Ladung auf anderen Linien weiterhin nach Hamburg kommen. Und zweitens haben wir gleichzeitig in 2019 vier Linien hinzugewonnen. Der Umschlag in unserem Hafen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das ist gut für unsere Wirtschaft, aber auch für die Umwelt, weil es keine klimafreundlichere Art gibt, eine Ware zu transportieren, als mit dem Schiff. Von Hamburg aus werden die Container zu einem großen Teil mit der Bahn weiter transportiert, was im Vergleich zu Rotterdam und Antwerpen ein besonderer Vorteil unseres Hafens ist.
Es besteht daher auch in Zukunft ein großer Flächenbedarf für die Hafenwirtschaft. Die Vollhöfner Weiden werden aber bis mindestens 2023 dafür nicht in Anspruch genommen. Ein Teil des Waldes soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Wir prüfen in den kommenden Jahren, wie wir dem Hafen am besten die Flächen zur Verfügung stellen können, die er benötigt. Bei der Entscheidung wollen wir auch den ökologischen Wert der Vollhöfner Weiden berücksichtigen. Um diesen besser einzuschätzen, werden in den kommenden Monaten Biotypen kartiert sowie eine artenschutzrechtliche Betrachtung vorgenommen.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Tschentscher