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Peter Dittmann
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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Frage von Angelina W. •

Was gedenken Sie zu machen, um die Sicherheit von internationalen Studierenden zu schützen?

Sehr geehrter Herr Dittmann,

ich habe das gesamte letzte Jahr beim Dezernat akademisches Auslandsamt der OVGU in Kooperation mit der Studenteninitiative IKUS Magdeburg gearbeitet. Dadurch hatte ich regelmäßig Kontakt mit internationalen Studierenden, die alle schon Erfahrungen mit Rassismus im Alltag gemacht haben. Sei es, dass Personen Essen nach Ihnen geworfen haben oder sie an Haltestellen beschimpft wurden – es ist vor allem seit dem Anschlag im Dezember schlimmer geworden. Die internationalen Studenten fühlen sich in Magdeburg nicht mehr sicher. Deshalb werden jetzt sogar von dem Studentenwerk Magdeburg Angebote zur Steigerung des Sicherheitsbefindens der internationalen Studierenden erarbeitet.

Was gedenken Sie zu machen, um die Sicherheit von internationalen Studierenden zu schützen? Diese Studendierenden sind willig in Magdeburg zu arbeiten, auch in Berufen und Branchen, die kein hohes Ansehen und keine hohe Bezahlung haben (z.B.: als Warenverräumer oder im Lieferservice).

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Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Hallo Frau W.,

es ist absolut inakzeptabel, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Aussehens angegriffen, beschimpft oder ausgegrenzt werden. Magdeburg muss ein sicherer Ort für alle Menschen sein, die hier leben, studieren und arbeiten.

Das Problem ist vielschichtig. Wir registrieren einerseits die Zunahme rassistischer Angriffe, befeuert durch eine zunehmend aggressive rechte Rhetorik. Andererseits erleben wir, dass Angst und Unsicherheit in der Gesellschaft geschürt werden. Das geschieht oft durch verzerrte Darstellungen von Gewalt und Kriminalität in den Medien. Dadurch sehen manche Menschen eine pauschale Bedrohung in Menschen mit Migrationshintergrund, was wiederum reale Gewalt gegen sie provoziert.

Aus meiner Sicht sind hier verschiedene Punkte wichtig.  Zunächst ist es eine klare Haltung gegen Rassismus & rechte Hetze. Ich werde weiterhin öffentlich und auf politischer Ebene Rassismus und Hetze entschieden entgegentreten. Es darf nicht sein, dass rechtsextreme Kräfte durch gezielte Angstmache die Gesellschaft weiter spalten und nach rechts ziehen.

Ich unterstütze, dass das Studentenwerk Magdeburg bereits Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit internationaler Studierender erarbeitet. Studierende sollen konkrete Anlaufstellen haben, um Vorfälle zu melden, und auch sehen, dass dies auch Konsequenzen nach sich zieht.

Wir brauchen mehr sichtbare Prävention, sei es durch verstärkte Präsenz von Sicherheitspersonal an bekannten Brennpunkten oder durch mehr Sensibilisierung und Vernetzung in der Stadtgesellschaft. Dafür setze mich auch für eine stärkere Vernetzung zwischen internationalen Studierenden, Stadtgesellschaft, Hochschule und Unternehmen ein. Wer sich kennt und zusammen arbeitet oder lernt, ist weniger anfällig für Vorurteile. Dazu könnten Patenschaftsprogramme oder Vernetzungsveranstaltungen gehören.

Magdeburg profitiert von Vielfalt. Menschen, die hier leben, arbeiten und studieren, tragen aktiv zur Gesellschaft bei. Das muss sichtbar gemacht und verteidigt werden. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass Magdeburg ein sicherer und weltoffener Ort bleibt.

Grüße Peter