Warum werden nicht die vielen jungen Menschen,die seit 2015 in unser Land gekommen sind ausgebildet,statt zusätzliche ins Land zu holen?

Sehr geehrte Frau S.-P.,

Vielen Dank für Ihre Frage an Paul Ziemiak MdB.

Im Juli 2023 gingen 632.700 Menschen aus Asylherkunftsländern einer Beschäftigung in Deutschland nach. Von den 2015 nach Deutschland gekommenen haben 64% einen Arbeitsplatz, davon arbeiten fast ¾ in Vollzeit. Zudem haben nach 8 oder mehr Jahren 86% der geflüchteten Männer einen Arbeitsplatz gefunden (Quelle: https://mediendienst-integration.de/integration/arbeitsmarkt.html <https://mediendienst-integration.de/integration/arbeitsmarkt.html> ) 

Dennoch sind 41% der arbeitenden Flüchtlinge unterhalb ihres Ausbildungsniveaus beschäftigt. Hier muss die Bundesregierung ansetzen, damit das vorhandene Potenzial nicht vergeudet wird.

Gezielte Fachkräfteeinwanderung ist dennoch notwendig, um die vielen Leerstellen im Arbeitsmarkt füllen zu können. Ideal wäre ein Zusammenspiel aus dem in Arbeit bringen von bereits in Deutschland lebenden Menschen und der Einwanderung von neuen Fachkräften aus dem Ausland. Auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung wird Deutschland auf das Anwerben qualifizierten oder auch einfach arbeitswilligen Personals aus dem Ausland nicht verzichten können.

Eine Perspektivlosigkeit für junge Migranten ist ein anerkannter Grund für Radikalisierung und den Fehlschlag von Integrationsbemühungen. Ziel deutscher Politik muss es daher sein, diesen Menschen, soweit sie in Deutschland bleiben dürfen, diese Perspektiven aufzuzeigen. Dazu gehört das Anbieten von Sprachkursen, Unterstützung und Beratung durch das BAMF und die Einbindung in die Gesellschaft, zum Beispiel durch die Teilnahme an Integrationskursen. Soweit jedoch eine vollziehbare Ausreisepflicht besteht, sollten die vorhandenen Ressourcen besser auf Menschen mit Bleibeperspektive verteilt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Team Paul Ziemiak