Sind Sie für oder gegen die allgemeine Impfpflicht?
Sehr geehrter Herr Ziemiak,
laut dem Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts zu den Covid-19 Impfungen gibt es 20 schwerwiegende Reaktionen pro 100.000 Impfdosen sowie Todesfälle, die nachweislich im Zusammenhang mit der Impfung stehen. Die Virologen Hendrik Streeck und Klaus Stöhr lehnen eine Impfpflicht ab, da sie nicht zielführend sei und eine Impfung ein reiner Selbstschutz und keinen Fremdschutz biete. Auch der Ethikrat hat seine ursprüngliche Einschätzung mittlerweile relativiert, sodass die Ethikratsvorsitzende Alena Buyx angesichts der Omikron-Variante von einer allgemeinen Impfpflicht abrät. Sind sie angesichts dessen für oder gegen eine Impfpflicht? Falls Sie dafür sind, wie kann ein Staat es billigend in Kauf nehmen, dass Menschen direkt als Folge dieser Entscheidung schwerwiegende Schäden bis hin zum Tod erleiden wenn sie sich gegen ihren Willen impfen lassen müssen, um eine Strafe zu vermeiden?
Sehr geehrte Frau. S.
diese hochkomplexe Frage lässt sich nicht mit einem bloßen ja oder nein beantworten. Es ist elementar wichtig, dass
wir eine möglichst hohe Impfquote erreichen, um eine Grundimmunisierung der Bevölkerung zu erreichen, um auf Dauer eine mögliche Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern. Dieses Ziel darf nicht aus dem Blick geraten.
Der jetzt von der Ampel vorgelegte Entwurf ist faktisch nicht umsetzbar und daher nicht unterstützungswürdig.
Vielmehr sollte man die Teilhabe am öffentlichen Leben immer mehr an den Impfstatus knüpfen, um größere
Anreize zu schaffen.
Über 20 Staaten, darunter Singapur, die USA, Argentinien und Kanada, setzen bei der Einreise einen vollständigen
Impfschutz voraus. Diese 1G-Strategie wird sich wahrscheinlich international durchsetzen – und lässt sich mit
Abstrichen auch national implementieren.
Im übrigen besteht bei der Koppelung von Teilhabemöglichkeit an den Impfstatus natürlich immer eine
Ausnahmeregelung für alle, die sich aus medizinisch nachgewiesenen Grünen nicht impfen lassen können.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Ziemiak
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