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Paul Ziemiak
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Frage von Philipp U. •

Frage an Paul Ziemiak von Philipp U. bezüglich Gesundheit

Guten Tag, da sie mir in der letzten Anfrage auf eine Frage geantwortet habe die ich nicht gestellt habe, ein erneuter Versuch.

Was rechtfertigt die strafrechtliche Verfolgung von 180.000 Cannabis besitzenden Bürgern jährlich ohne dass für dritte oder die Gesellschaft ein Schaden entstanden ist sondern lediglich eine Selbstschädigung vorliegt wobei selbst diese bei bloßem Besitz nicht gegeben ist?

Können sie bitte einfach auf die Frage antworten? Sie müssen doch in der Lage sein die Sinnhaftigkeit eines Gesetzes zu erklären wenn sie der Meinung sind dass das Gesetz richtig ist. Andernfalls müsste das Gesetz ja geändert werden.

Also bitte einfach auf die gestellte Frage antworten wenn das möglich ist.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr U.,

vielen Dank für Ihre erneute Anfrage zur Legalisierung von Cannabis. Die vielfältigen Gründe für das Verbot liefern uns mehrere wissenschaftliche Studien.

Die aktuelle Forschung zeigt, dass ein regelmäßiger und häufiger Cannabiskonsum die Hirnleistung und insbesondere das Gedächtnis verschlechtern kann. Abhängig vom Konsumverhalten zeigen sich zum Teil erhebliche Beeinträchtigungen bei der Lern- und Erinnerungsleistung, aber auch negative Auswirkungen auf andere kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit und Denkleistung.

Cannabis ist ein Risikofaktor für schwere psychische Erkrankungen. Am deutlichsten ausgeprägt ist das erhöhte Krankheitsrisiko bei Psychosen. Cannabiskonsumenten erkranken in der Regel rund 2,7 Jahre früher an der psychotischen Störung und haben einen ungünstigeren Krankheitsverlauf.
Unter Cannabis treten häufiger zum ersten Mal manisch-depressive Symptome auf, wie sie bei bipolaren Störungen beobachtet werden. Das Risiko hierfür ist dreimal so hoch wie bei Nichtkonsumenten.

Auch das Risiko für Angststörungen und Depressionen steigt durch Cannabiskonsum.

Ein chronischer Cannabiskonsum erhöht zudem das Risiko für Atemwegserkrankungen. Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und dem Auftreten von Hodenkrebs bei jüngeren Männern, insbesondere für Mischtumore des Hodens.

Cannabiskonsum während der Schwangerschaft kann Risiken für Mutter und Kind bergen. Während die Schwangeren selbst ein erhöhtes Risiko für Anämien (Blutarmut) haben können, steigt durch den Cannabiskonsum die Gefahr für Entwicklungsstörungen des Fötus. Die Kinder kommen dann mit einem geringeren Geburtsgewicht zur Welt und sind öfter auf intensivmedizinische Maßnahmen angewiesen.

Studien belegen, dass u. a. Menschen, die häufig Cannabis konsumieren öfter die Schule abbrechen, seltener eine Universität besuchen und seltener akademische Abschlüsse als ihre nicht konsumierenden Altersgenossen haben. Der geringere Bildungserfolg zeigt sich vor allem, wenn Jugendliche über Jahre hinweg viel Cannabis konsumieren und schon vor dem 15. Lebensjahr damit begonnen haben.

Die aufgeführten Argumente sind nur ein Teil der Gründe, warum Cannabis verboten bleibt. Es geht um die Gesundheit der Menschen. Diese hat die höchste Priorität.

Mit freundlichen Grüßen

Paul Ziemiak

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