Frage an Paul Ziemiak von Stephan M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Ziemiak,
wie systematisch setzt sich Ihre Partei mit den Themen Faschismus und Totalitarismus auseinander und inwieweit findet eine solche Auseinandersetzung Einzug in Ihre Parteipolitik und in das Selbstverständnis Ihrer Partei?
Mit einer systematischen Auseinandersetzung meine ich vor allem eine philosophisch erkenntnistheoretische und psychologische Auseinandersetzung, die die Mechanismen, die den Phänomenen zu Grunde liegt, mit analytischem Blick erforscht.
Glauben Sie, dass diese Themen in Deutschland bisher tiefgehend genug reflektiert wurden, um Ihre Gefahr zu bannen? Reicht es, Haltung zu zeigen, um davor gefeit zu sein?
Mit freundlichen Grüßen
S. M.
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre interessante Frage. Sie sprechen einen sehr grundsätzlichen Aspekt an, der schon immer zum Selbstverständnis der CDU gehörte. Es waren Menschen wie Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und Jakob Kaiser, die die CDU in ihrer Anfangszeit prägten und ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus hatten. Die CDU bekennt sich seit ihrem Bestehen zu den Werten unseres Grundgesetzes und wird immer für diese einstehen.
[Ihre Frage impliziert, dass Sie sich mit dieser Thematik intensiv beschäftigt haben. Falls Sie mir weitere Gedanken zukommen lassen möchten, richten Sie diese bitte an paul.ziemiak@bundestag.de .]
Zu Ihrer Frage: Die Themen wurden in Deutschland sehr tiefgehend reflektiert, aber es wäre leichtfertig zu sagen, dass wir dadurch gefeit sind.
„Haltung zeigen“ ist wichtig, aber es wird wahrscheinlich nicht ausreichen. Entscheidend ist, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung in der Praxis überzeugt. Dadurch kann man am besten Akzeptanz für unser politisches System schaffen und dem Totalitarismus den Nährboden entziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Ziemiak