Frage an Otto Fricke von Peter-Josef M. bezüglich Verkehr
Das Thema Ausbau A57 und Lärmschutz geht jetzt in Krefeld richtig los. Was tun Sie, dass die Tunnel-Trog-Lösung auch für den Bereich Oppum-Linn realisiert wird? Bis jetzt wird ja nur diese Lösung für den Bereich Boclum favorisiert.
Sehr geehrter Herr Macharey,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Der Ausbau der A 57 ist tatsächlich für Krefeld ein brennendes Thema, und er ist eigentlich seit vielen Jahren überfällig. Dass die Zufahrtswege in – wenn ich es so sagen darf – „unsere Stadt“ einen Stauschwerpunkt im gesamten Bundesland Nordrhein-Westfalen bilden, ist ein betrüblicher, nicht hinnehmbarer Zustand, insbesondere für die geplagten Anlieger.
Wichtig ist aber, dass der dreispurige Ausbau ohne Nachteile für irgendeinen der Krefelder Stadtteile erfolgt, dass mithin die Entlastungen grundsätzlich gleichmäßig erfolgen. Im Ergebnis ist dies aus meiner Sicht nur durch eine Tunnel-Trog-Lösung zu erreichen, und diese muss selbstredend auch Oppum und Linn erfassen.
Zur Wahrheit gehört aber ehrlicherweise auch Folgendes: Die Tunnel-Trog-Lösung kann nicht meinen, dass auf dem ganzen Streckenverlauf die Autobahn durch einen Tunnel führt. Vielmehr ist dort, wo die höchste Lärmbelastung ist, ein Tunnel notwendig, und muss dort ein Trog Anwendung finden, wo auch auf diese Weise die Lärmbelastungen noch einen vertretbaren Rahmen gesenkt werden. Bei der Tunnel-Trog-Lösung geht es also nicht nur um einen Tunnel.
Als Politiker könnte ich versucht sein, Ihnen noch viel weitreichendere Lösung zu verheißen und auch für die weniger lärmbetroffenen Autobahnstücke eine Tunnellösung zu versprechen. Ich tue solches nicht, weil dies unredlich wäre und zudem unverantwortlich gegenüber dem Steuerzahler, auch dem Krefelder Steuerzahler. Das Hauptproblem der Autobahn im Krefelder Bereich ist dabei, dass die Autobahn beim Bau in so genannter Hochlage erbaut wurde, was es heute umso schwerer macht, sie jetzt tiefer zu legen. Ich persönlich würde in der Abwägung auch eine Lösung akzeptieren, die, wie etwa im Bereich Aschaffenburg, eine Vollverkapselung (Komplettüberdachung) vorsähe. Diese sähe zwar nicht besonders schön für das Stadtbild aus, würde aber den Gesundheitsfeind Lärm effektiv bekämpfen.
Grundsätzlich zur A 57 bin ich übrigens nicht der Meinung, dass hier ein Thema vorliegt, bei dem sich eine bestimmte Partei vor Ort zu profilieren hat. Zusammenarbeit ist gefragt. Aber ich sehe zum einen und hoffe zum anderen, dass die CDU/FDP-Koalition im Stadtrat – mit Unterstützung übrigens der SPD -, die CDU/FDP-Koalition im Land, aber auch die CDU/SPD-Koalition im Bund unter Einschluss des Bundesverkehrsministers, eines Sozialdemokraten, hier sprichwörtlich an einem Strang ziehen und gemeinsam zu einer tragfähigen Lösung finden.
Es ist an der Zeit dafür.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Otto Fricke, MdB