Frage an Otto Fricke von Marita K. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Fricke,
können Sie sich vorstellen, dass Sie in eine Lebenssituation geraten, in der Sie auf die Hilfe eines Berufsbetreuers angewiesen sein könnten?
Wie sollte Ihr Berufsbetreuer für Sie arbeiten?
Mit freundlichen Grüßen
Marita Kroll
Berufsbetreuerin
Sehr geehrte Frau Kroll,
vielen Dank für Ihre Frage und Anerkennung dafür, dass Sie sich als Berufsbetreuerin engagieren. Grundsätzlich kann jeder von uns in eine Lebenssituation kommen, in der man auf Betreuung angewiesen ist. Deswegen halte ich die Qualität und die Auswahl der Berufsbetreuer für ein wichtiges Thema. In meinem ganz persönlichen Fall hoffe ich jedoch zudem, dass meine Kinder meiner Frau und mir im Alter zur Seite stehen, so wie ich es bei meinen Eltern tun würde.
Ich bin gelernter Rechtsanwalt und arbeite neben meiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter, soweit es die wenige Zeit erlaubt, noch in der Kanzlei meiner Eltern in Krefeld mit. Mir sind somit Betreuungsfälle bzw. Vormundschaftsfälle, wie sie früher hießen, aus der beruflichen Praxis bekannt.
Für mich müssen Berufsbetreuer nicht zwangsläufig Juristen sein, wie es vormals der Fall gewesen ist. Sie sollten aber fundierte Rechtskenntnisse besitzen, damit sie im Sinne und zum Wohle der zu Betreuenden Personen handeln können. Ein ehrlicher und sorgsamer Umgang mit Geld ist wichtig, genauso wie Geduld und Einfühlungsvermögen für die Herausforderungen des Alltags der zu Betreuenden.
Ich glaube, dass die Einführung des Betreuungsgesetzes 1992 und die Novellierung dessen die richtigen Schwerpunkte gesetzt hat und dies heute weit mehr einer wirklichen und umfassenden Betreuung nahe kommt, als es dies noch in den Jahren zuvor gewesen ist. Gerade die Vorsorgevollmacht halte ich für ein wichtiges Instrument in diesem Zusammenhang.
Mit freundlichen Grüßen
Otto Fricke