Frage an Otto Fricke von Marius M. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Fricke,
Ihre Partei wirbt mit dem Slogan "Leistung muß sich wieder lohnen." Dr. Dieter Petschow hat vor einigen Monaten "Per Saldo" eine eigentlich selbstverständliche, aber dennoch absolut außergewöhnliche Studie über den Verbleib des Geldes, veröffentlicht.
Sie als Wirtschafts- und Finanzfachmann haben sich sicher mit der Tatsache auseinandergesetzt, daß durch Zinsen - also durch leistungsloses Einkommen - eine ständige Umverteilung aus den Taschen der großen Masse in die Hände der wenigen Reichen vorgenommen wird. Wenn diese Ansprüche auf leistungsloses Einkommen noch dazu in Steuerparadiesen angesiedelt sind, wird unsere Gesellschaft doppelt geschädigt.
Was wollen Sie tun, damit der Anteil des exponentiell wachsenden leistungslosen Einkommens zugunsten des linear wachsenden Einkommensanteils der arbeitenden Bevölkerung reduziert wird?
Welche Konsequenzen ziehen Sie für Ihre politische Arbeit aus der Studie von Dr. Petschow?
Mit freundlichen Grüßen
Marius Mentor
Sehr geehrter Herr Mentor,
wenn Sie damit sagen wollen, dass Sie die Zinsen abschaffen wollen, dann ist meine schlichte Antwort, dass ich das nicht unterstützen kann, weil dann das gesamte Kreditwesen und damit unsere Realwirtschaft zusammenbrechen würde. Europäische Zentralbank und Bundesbank müssen unabhängig bleiben. Staatliche Einflussnahme auf die Zinspolitik wäre ein Schritt in Richtung Planwirtschaft. Ich setze aber auf die soziale Marktwirtschaft.
Es grüßt Sie freundlich
Otto Fricke, MdB