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Omid Nouripour
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Frage von Angelika G. •

Dienstwagenprivileg - Familie, Arbeit und Kosten "unter einen Hut" bei Normalverdienern : welche Auswirkung hätte eine Höherbesteuerung von Dienstwagen in diesem Verdienstbereich?

Sehr geehrter Herr Nouripour, mit Entsetzen lese ich von Ihrem Vorstoß zum Abbau sog. Privilegien bei Dienstwagen-Nutzung. Außendienst-Monteure, -Techniker, -Servicepersonal aber auch der größte (mir bekannte) Teil von Vertriebsmannschaften sind darauf angewiesen, einen Dienstwagen gestellt zu bekommen, um die Arbeit zu tun, die ihre Familie ernährt. Die Anschaffung sowie Haltung eines Privat-PKW zur dienstlichen Nutzung in diesen Arbeitsbereichen ist quasi eine permanente Lohnkürzung (gerade bei steigenden Sprit-/Service-/Verschleißteilpreisen). Diese Jobs sind meist nicht mal im oberen Bereich der Normalverdiener angesiedelt. Haben Sie einmal ausgewertet, wie viele Dienstwagen vom genannten Personenkreis geführt werden und welche Auswirkung eine Höherbesteuerung für diesen nach sich ziehen würde im Vergleich zu bspw der Dienstwagenflotte des Bundestages/von Vorstandsmitgliedern eines Konzerns?

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Antwort von
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Lieber Frau G.

steuerliche Ausnahmeregelungen für Dienstwagen führen zu einer ökologischen und sozialen Schieflage im Verkehrsbereich. Zwei Drittel der privilegierten Dienstwagen sind Autos mit mehr als 200 PS. Wir wollen die Klimaeffekte in die Dienstwagenbesteuerung einbauen, um damit deutlich stärkere Anreize für klimafreundliche Kraftfahrzeuge als Dienstwagen zu schaffen und umgekehrt Fahrzeuge mit überhöhtem Energieverbrauch schlechter zu stellen. Dazu soll die Besteuerung am CO2-Ausstoß von Dienstwagen orientiert werden. Eine Rückwirkung ist nicht intendiert und würde insofern aktuell als Dienstwagen genutzte Pkw nicht berühren.

Freundliche Grüße

Omid Nouripour

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