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Omid Nouripour
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Frage von Ulrich M. •

Frage an Omid Nouripour von Ulrich M. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Nouripur,

alle Menschen in unserem lande reden von der Umweltbelastung durch Autoabgase und Feinstaub.
Bekanntlich treten durch sinnlose lange Wartezeiten vor roten Ampeln und an sog. "Schikane" Ampeln zusätzlich vermeidbare große Mengen von Abgasen aus. Auch werden merkwürdigerweise Ampeln an kleineren Seitenstraßen die bereits Abends ausgeschaltet wurden an zufälligen Tagen Nachts wieder in Betrieb genommen. (z.B. Grethenweg/ Mörfelder Landstr.).
Niemand kann mir erzählen, dass dieses aus Sicherheitsgründen notwendig ist,. im Gegenteil, viele Autofahrer versuchen dann mit überhöhter Geschwindigkeit noch die Grünphase zu erwischen..

Warum werden so wenig Anstrengungen in Frankfurt unternommen um wenigstens Hauptverkehrsstraßen auf grüne Welle zu schalten um damit überflüssiges Abbremsen, und Wiederanfahren zu vermeiden?
Ich bin sicher, dass sich durch eine vernünftige optimale Verkehrsregelung ein Großteil der Abgasbelastung auf unseren Straßen reduzieren ließe.

Für Ihre Stellungnahme vielen Dank im voraus

Mit freundlichen Grüßen

U. M.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Frage an mich.

Meine Antwort hat zwei Seiten. Zum einen möchte ich Sie an die Verkehrsleitzentrale Frankfurt verweisen, dort können Sie die technische Frage zur Ampelschaltung klären. Sie erreichen die Verkehrsleitzentrale unter 069-212 42 365.

Die zweite Seite meiner Antwort setzt sich politisch mit Ihrer Frage auseinander. Die Ausrichtung des Verkehrs in Frankfurt auf PKWs wird uns nicht von CO² oder NOX befreien. Nur eine Abkehr von dem Verbrennungsmotor kann die Luft in unseren Städten verbessern. Ein Umstieg auf Elektromobilität alleine wird auch nicht die Lösung sein. Vielmehr muss die Politik in Frankfurt, speziell der SPD-Verkehrsdezernent, eine fußgänger- und fahrradfreundliche Politik etablieren.
Im Übrigen setzten sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN dafür ein Tempo 30 in den Städten zu etablieren. Tempo 30 erhöht die Sicherheit für alle und sorgt für mehr Gleichberechtigung zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern. Gerade die ungeschützten Fußgänger und Radfahrer profitieren von Tempo 30: Auto- und Radverkehr harmonieren besser, da Tempo 30 die Kommunikation zwischen den einzelnen Verkehrsteilnehmern erleichtert. Auch deshalb, weil sich die Geschwindigkeiten annähern und sich die Eindrücke und Informationen, die wir als Verkehrsteilnehmer aufnehmen, bei einem niedrigeren Tempo besser verarbeiten lassen. Das fördert ein gleichberechtigtes Miteinander Aller. Zu guter Letzt sorgt Tempo 30 für mehr Ruhe. Wie der Modellversuch am Alleenring gezeigt hat reduziert Tempo 30 den Verkehrslärm deutlich.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Omid Nouripour

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