Fordern Sie für das Ziel „Vision Zero“ eine 0,0 Promille Grenze für Alkohol (Droge) im Straßenverkehr?
Sehr geehrter Herr J.,
die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und unbeteiligter Personen liegt mir besonders am Herzen. Im Straßenverkehr stellt die Legalisierung von Cannabis eine erhebliche Gefahr dar, weshalb ich eine großzügige Erhöhung der bisherigen Grenzwerte ablehne und ein vorsichtiges Vorgehen empfehle. Die Wirkungen von Alkohol und Cannabis sind nicht vergleichbar. Bereits gegen Ende der letzten Wahlperiode haben wir im Bundestag eine Anhörung zu diesem Thema durchgeführt, die viele interessante Aspekte aufzeigte. Die wesentlichen Argumente finden Sie hier: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2021/kw08-pa-verkehr-cannabiskonsum-820562.
Bezüglich des Alkoholkonsums könnte ich persönlich eine Null-Promille-Grenze akzeptieren, wie sie in einigen osteuropäischen Ländern existiert. Doch da wir in einem freiheitlichen Land leben, sollte der Staat diese Freiheiten nur dort einschränken, wo es zum Schutz der Allgemeinheit notwendig ist. In Deutschland sind die Zahlen der alkoholbedingten Unfälle seit langem rückläufig, und bei den tatsächlichen Fällen liegen etwa 70% der Fahrer über einem Promille, was strafrechtliche Konsequenzen hat.
Insgesamt bin ich der Ansicht, dass Deutschland hinsichtlich des Alkoholkonsums im Straßenverkehr gut aufgestellt ist. Dies liegt auch daran, dass die Grenzwerte im Laufe der Zeit kontinuierlich gesenkt wurden und für Fahranfänger ein vollständiges Alkoholverbot gilt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Oliver Vogt