Oliver Martin, FDP Direktkandidat im Wahlkreis 265 Ludwigsburg
Oliver Martin
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Oliver Martin zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Rüdiger K. •

Wie denken Sie bitte zu folgenden Themen aus dem Bereich Verkehr? - Laute Motorräder - Neue Überschall-Passagierflugzeuge mit hohem CO2-Ausstoß

Sehr geehrter Herr Martin,
im Schwarzwald und anderswo gibt es im Sommer Ärger bei Anwohnern, Hotelliers und Urlaubsgästen wegen lauten Motorrädern. Sehen Sie bitte eine Möglichkeit, die Hersteller gesetzlich dazu zu verpflichten, leise Maschinen zu bauen? Könnte sich z.B. die Besteuerung auch nach dem Schallpegel in verschiedenen Betriebszuständen richten?
Ein weiteres Thema aus dem Bereich Verkehr. Aktuell werden neue Überschall-Passagierflugzeuge (wie früher die Concorde) entwickelt, die u.a. auf Transatlantikflügen eingesetzt werden sollen. Laut einem Bericht der "VDI nachrichten" vom 20.08.2021 beträgt der CO2-Ausstoß dieser Flugzeuge das drei- bis vierfache von herkömmlichen Unterschallflugzeugen. Sehen Sie hier einen Bedarf, regulierend einzugreifen?

Oliver Martin, FDP Direktkandidat im Wahlkreis 265 Ludwigsburg
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihr Interesse an meinen Positionen zu dem, was Ihnen wichtig ist.
Das ist lebendige Demokratie und für mich eine zusätzliche Möglichkeit, auf wichtige
Themen und/oder gute Lösungsansätze aufmerksam zu werden.

Zu Ihrer Frage "Lärmbelästigung bei Motorrädern":
Ich bin zu 100% dafür, dass es verbindliche Vorgaben für die Hersteller gibt, wie laut ein Motorrad im Betrieb maximal sein darf. Dazu gehören natürlich auch die Fahrzustände, bei denen mit hoher Drehzahl gefahren wird. Als Ingenieur sehe ich darin keine größeren, technischen Probleme.
Schwieriger wird der Umgang mit Motorrädern, die nachträglich "getunt" werden, damit sie für Ihre Besitzerinnen und Besitzer "besser klingen". Hier müsste man vermutlich durch strengere Regeln in die allgemeine Betriebserlaubnis bzw. in das Erlöschen selbiger eingreifen um nachträgliche Umbauten einzuschränken.
Auch für bereits zugelassene Motorräder muss man sich auf eine angemessene (z.B. 10 Jahre)
Übergangsfrist einigen.
Wenn diese Maßnahmen noch um eine finanzielle Komponente in der Steuer ergänzt werden,
habe ich damit kein Problem. - Den eigentlichen Nutzen sehe ich aber in einer Lärmminderung,
weil die nicht dem Finanzminister sondern den betroffenen Anwohnern hilft.
Fahrverbote für Motorräder, wie es andere Parteien schon ins Gespräch gebracht haben,
würde ich aber NICHT unterstützen.
Darin würde ich eine unverhältnismäßige Einschränkung der Individualität der Menschen sehen.

Zu Ihrer Frage "CO2-Ausstoß bei (Überschall-) Flugzeugen":
Ich vertrete generell die Position, dass Ökologie und Ökonomie stärker in Einklang gebracht werden müssen.
Deshalb bin ich nicht gegen technische Entwicklungen an sich sondern gegen technische Entwicklungen, die in die falsche Richtung führen.
Gegen Geschwindigkeit alleine habe ich nichts. - Gegen (unnötig) erhöhten CO2-Ausstoß aber umso mehr.

Mein Vorschlag an dieser Stelle wäre es, für alle Flugzeuge, die innerhalb der EU starten oder landen, Höchstwerte für den CO2-Ausstoß je Sitzplatz festzulegen. Dieser Ausstoß könnte (angemessen) über die nächsten 10 bis 20 Jahre stufenweise gesenkt werden. - Wie groß ein Flugzeug ist und wie schnell es fliegt wäre dabei unerheblich. - Maß wäre allein der CO2-Ausstoß.
Optional bleibt es Herstellern und Betreibern damit freigestellt, mit CO2-neutralen Antrieben und/oder Kraftstoffen diese Ziele zu erreichen. Technologieoffenheit vor einseitigen Verboten.

Ich hoffe, dass in beiden Antworten deutlich wird, dass mir gute Ideen zur Lösung von Problemen wichtiger sind als zu einseitige Betrachtungen und/oder Verbote. Wir müssen uns zukünftig stärker darauf konzentrieren, Ziele in Gesetze zu schreiben und nicht die Wege, wie diese erreicht werden müssen.

Häufig wissen wir, was wir erreichen wollen (CO2-Ausstoß verringern, Lärm reduzieren, Armut reduzieren) kennen aber DEN BESTEN WEG zum Ziel (noch) nicht. Es wäre also aus meiner Sicht falsch, Wege vorzugeben statt einen Ideenwettbewerb zuzulassen und die Kreativität aller Menschen zu nutzen.

Ich hoffe, ich habe Ihre Fragen umfassend beantwortet. - Falls Sie noch Nachfragen haben, stellen Sie diese bitte sehr gerne an mich.

Ihnen herzlichen Dank für Ihr Interesse und eine gute Entscheidung für die Bundestagswahl.
 
Viele Grüße
Oliver Martin