Oliver Martin, FDP Direktkandidat im Wahlkreis 265 Ludwigsburg
Oliver Martin
FDP
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Frage von Anne C. •

Klimaerwärmung 1,5Grad bis 2030. Welche Maßnahmen werden Sie innerhalb Ihrer Partei vorantreiben, um uns Bürger und unsere Umwelt vor den Auswirkungen dieser Katastrophe zu schützen?

Speziell interessiere ich mich für ihre Vorschläge zur Reduzierung von Autoverkehr, energiesparende Sanierung von Wohnhäusern und Genehmigung von mehr Windkraftanlagen sowie Solaranlagen

Oliver Martin, FDP Direktkandidat im Wahlkreis 265 Ludwigsburg
Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Conle,

zunächst vielen Dank für Ihre Frage und das damit verbundene Interesse an meinen Gedanken und Vorschlägen.

Zur Reduzierung des Autoverkehrs:
Dort, wo sinnvolle Angebote zur Verbesserung des Nahverkehrs gemacht werden können, unterstütze ich diese.
In meinem Wahlkreis stehe ich ganz konkret hinter der Reaktivierung der Bahnlinie von Ludwigsburg nach Markgröningen sowie eine zügige Verlängerung über das Bosch-Werk bis nach Schwieberdingen. 
Ebenso unterstütze ich die Forderung nach einer Verlängerung der S-Bahn von Bietigheim über Sersheim bis mindestens Vaihingen/Enz, möglichst noch weiter Richtung Pforzheim.

Abgesehen davon habe ich nach aktuellem Stand das Gefühl, dass viele Menschen aus Gründen der individuellen Freiheit und des individuellen Komforts (oder aufgrund von physischen Einschränkungen) nur sehr bedingt auf ihr Auto verzichten möchten.
Es gilt also nach Lösungen zu suchen, diese Pkw-Nutzung möglichst klimaneutral zu machen. Die weitere Beantwortung Ihrer Frage folgt im kommenden Absatz...

Ich stehe hinter einem massiven Ausbau von Photovoltaik und Windenergie. Dies wird zusätzlich erfordern, ENDLICH genügend leistungsfähige Stromtrassen aus dem Norden in den Süden zu führen. Um die Beeinträchtigungen der Umwelt möglichst gering zu halten, bin ich hier für eine unterirdische Verlegung und würde die hierfür anfallenden Mehrkosten akzeptieren.
Photovoltaik muss also gefördert und die Hürden zur Genehmigung von Windkraftanlagen stark abgebaut werden.
Ziel muss es sein, regenerativ erzeugten Strom quasi im Überfluss zu haben. Dies ermöglicht uns nämlich dann dazu über zu gehen, aus diesem regenerativ gewonnenen Strom Wasserstoff (z.B. für die Stahlindustrie) und synthetische, CO2-neutrale Kraftstoffe für Fahrzeuge und Flugzeuge zu erzeugen. Somit versetzen wir uns in die Lage, OHNE größere Einschränkungen zu einer CO2-Neutralität im Energie-, Industrie-, Haushalts- und Mobilitätssektor zu kommen.

Voraussetzung dafür ist aus meine Sicht aber ein schneller und MASSIVER Ausbau regenerativer Energieerzeugung und entsprechend ausgelegter Stromnetze.

Ich erlaube mir an dieser Stelle anzumerken, dass ich selbst seit diesem Jahr eine 20kW (Peak) Photovoltaikanlage auf meinem Hausdach habe und damit meinen Eigenbedarf decke, weitestgehend mein Elektroauto antreibe und darüber hinaus noch etwa 12.000kWh Strom ins öffentliche Netz einspeisen werde. Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte ist, dass ich nicht nur über Klimaschutz spreche sondern die Möglichkeiten, die ich selbst habe, auch zur konkreten Umsetzung nutze.

Zu Ihrer Frage mit der Wärmedämmung von Immobilien: Ich würde es davon abhängig machen, ob die Energiebilanz eines Hauses besser ist, wenn man in seine Dämmung investiert oder wenn man den selben Betrag in die Erzeugung regenerativer Energie investiert.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen verständlich und vollständig beantworten.
Sollte ich etwas übersehen haben und es noch nicht klar geworden sein, haken Sie bitte durch eine weitere, ggf. konkretisierende Frage bei mir nach.