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Frage von Christoph P. •

Frage an Oliver Jörg von Christoph P. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Jörg,

in München wird gerade für den Flughafen eine Dritte Start- und Landebahn geplant. Sind Sie für oder gegen diese Baumaßnahme und warum ?
Falls nein, welches Verkehrspolitische Projekt würden Sie stattdessen mit diesen Mitteln finanzieren ?

Mfg

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Peschke,

eine Baumaßnahme diesen Umfangs bedarf einer sensiblen Abwägung zwischen wirtschaftlicher Notwendigkeit und ökologischen Gesichtspunkten. Da am Flughafen München aber schon heute die Kapazität des Start- und Landebahnsystems zu den Spitzenstunden erschöpft ist und ein im international erfolgreich aufgestellter Flughafen zudem Arbeitsplätze sichert und schafft, unterstütze ich die Baumaßnahme.

Für eine vom Export abhängige Industrienation wie Deutschland spielt der nationale und internationale Luftverkehr eine herausragende Rolle. Auch der Freistaat Bayern, eine der dynamischsten und wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen der Welt, ist auf eine leistungsstarke Luftverkehrsinfrastruktur angewiesen. Der Freistaat zählt selbst zu den 20 stärksten Exportnationen der Welt. Zahlreichen Unternehmen bietet die Region eine optimale Standortqualität. Der Flughafen München ist für Bayern das Tor zur Welt. Auch die bayerische Tourismuswirtschaft entwickelt sich prächtig, als Urlaubsziel rangiert Bayern im innerdeutschen Vergleich ganz oben. All diese Vorzüge sind ohne erstklassige Luftverkehrsverbindungen undenkbar, denn die Verbindungen zu den globalen Wirtschaftszentren sichern Bayerns Position auf den Weltmärkten.

Die Luftverkehrsbranche sichert in Deutschland über 283.000 direkte, qualifizierte Arbeitsplätze – in der Luftverkehrsindustrie, bei den Luftverkehrsgesellschaften, den Verkehrsflughäfen und bei der Flugsicherung. Zusammen mit den indirekten und induzierten Arbeitsplätzen hängen in Deutschland rund 850.000 Jobs vom Luftverkehr ab. Die Branche ist innovativ, zukunftsorientiert und steht für ein hohes Maß an technologischer Kompetenz und Leistungsfähigkeit.

Übertragen auf den Standort München bedeutet das: Als leistungsfähige Drehscheibe setzt der Münchner Airport beschäftigungspolitische und volkswirtschaftliche Impulse. Erfahrungsgemäß schaffen eine Million zusätzliche Fluggäste zwischen 750 und 950 neue direkte Arbeitsplätze. Für die Beschäftigtenzahl direkt am Flughafen München wird ein Zuwachs von jetzt 27.400 auf etwa 41.000 Mitarbeiter im Jahr 2020 prognostiziert.

Auch die Süddeutsche Zeitung vom 28. Juli 2005 bringt dies wie folgt auf den Punkt:

"Der Flughafen München ist Bayerns und sogar Deutschlands bestgeölter Job-Motor. Keine andere Region kann mit derartigen Rekord-Zuwachsraten aufwarten."

Flughafen-Arbeitsplätze bieten den Vorteil, dass sie ortsgebunden sind und nicht ins Ausland verlagert werden können. Deshalb profitieren vor allem die Anrainergemeinden vom Flughafen. Zahlreiche Unternehmen haben sich im Umland angesiedelt und weitere Firmen stehen als Lieferanten oder Dienstleister in intensiver Geschäftsbeziehung zum Flughafen und sorgen so für Wachstum und Wohlstand in der Region. Mit jedem Arbeitsplatz am Flughafen München werden in Deutschland knapp 1,8 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Allein in der Flughafenregion (inklusive der Landeshauptstadt München) entsteht pro Flughafenarbeitsplatz gut ein weiterer Arbeitsplatz.