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Ole Thorben Buschhüter
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Frage von Barbara U. •

Frage an Ole Thorben Buschhüter von Barbara U. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Buschhüter
Herr Bill von den Grünen moniert, dass mehr Bäume abgeholzt als nachgepflanzt werden.
Zu Zeiten von SCHWARZ/GRÜN fielen im Nerlichsweg bei Windstille schon diverse "tote Äste" auf Fußweg u. Fahrbahn. Es wurde zwar zurück geschnitten, aber professionell sah das nicht aus. Eine Kontrollperson, zuständig für das Baumkataster (für Hamm sollen 2 Personen zuständig sein) erklärte, dass man die Bäume durch Blickkontakt kontrolliert. Wie kann man den Rückschnitt festlegen, wenn der Baum volles Laub trägt?
Haben Sie Zahlen, wie stark das Personal in den Gartenbauämtern durch die vorherige Regierung abgebaut wurde? Wie hoch ist die Zahl der ausgebildeten Gärtner jetzt?

Kann man nicht im Spätherbst und Winter die Bäume generell zurückschneiden?
Bei uns kreuzen sich die Äste über der Fahrbahn, daher ist es nicht verwunderlich, wenn bei Wind/Sturm Äste brechen.
Wer kommt eigentlich für Arztkosten auf, wenn sich Menschen dadurch verletzen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Uduwerella,

der Kollege Bill von Bündnis90/Die Grünen stützt seine These auf die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage (Drs. 20/10291). Seine Interpretation ist dabei aber nicht ganz korrekt. Der Bestand an Straßenbäumen hat sich laut der Senatsantwort von 2010 bis 2012 wie folgt entwickelt:

2010: 230.405
2011: 228.333
2012: 229.106

Während also 2011 der Bestand an Straßenbäumen im Vergleich zum Vorjahr um 2.072 abgenommen hatte, stieg er 2012 im Vergleich zum Vorjahr bereits um 773 an. Dies ist auch auf die erfolgreiche Kampagne "Mein Baum – Meine Stadt" zurückzuführen, die im Jahr 2011 erstmalig durchgeführt wurde und in deren Rahmen 2.639 Straßenbäume neu gepflanzt werden konnten. Dass mehr Bäume abgeholzt als nachgepflanzt werden, kann vor diesem Hintergrund so nicht ohne Weiteres behauptet werden.

Die Senatsantwort enthält auch Angaben darüber, wie viele Mitarbeiten in den einzelnen Bezirken mit Baumkontrollen beschäftigt sind. In dem für Sie zuständigen Bezirksamt Hamburg-Mitte waren dies in den Jahren 2010 bis 2012 jeweils vier Mitarbeiter mit je 38,5 Stunden Wochenarbeitszeit. Ich gehe davon aus, dass die Mitarbeiter in den Bezirksämtern entsprechend geschult sind, notwendige Baumpflegemaßnahmen in der Regel durch Sichtkontrollen zu erkennen, auch wenn die Bäume Laub tragen. Der Rückschnitt von Bäumen richtet sich dabei nach baumpflegerischen Gesichtspunkten; alle Bäume generell zurückzuschneiden, wäre meines Erachtens zu viel des Guten.

Was die eventuelle Haftung der Stadt bei Astbruchschäden angeht, so kommt es immer auf die Gesamtumstände des Einzelfalls an. Eine pauschale Aussage ist hierzu nicht möglich.

Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter

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