Frage an Ole Thorben Buschhüter von Holger D. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
das P&R-Parkhaus am Bahnhof Rahlstedt wird sehr gut angenommen und platzt oft aus allen Nähten. Es ist gebaut worden, um den öffentlichen Nahverkehr zu fördern. Jetzt habe ich erfahren, dass etliche Plätze in diesem Parkhaus an Mitarbeiter angrenzender Firmen vermietet werden, die mit dem PKW zur Arbeit fahren. Auch sollen demnächst Plätze - mir wurde die Zahl 100 genannt - für eine nahegelegene Schule reserviert werden. Meine Frage: Ist dies zutreffend? Und wenn ja, wie ist dies mit unser aller Engagement vereinbar, den Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr zu fördern?
Mit freundlichem Gruß
Holger Dierks
Sehr geehrter Herr Dierks,
vielen Dank für Ihre Frage. In seinem Jahresbericht 2007 hatte der Rechnungshof die ungenügende Auslastung des P+R-Hauses Rahlstedt kritisiert und gerügt, dass die Anlage viel zu groß dimensioniert sei. Im Jahre 2005 hatte die Auslastung nur bei 26 Prozent gelegen. Diese Kritik verkannte jedoch, dass das P+R-Haus in dieser Größe bereits eine Vorleistung für die noch zu bauende S-Bahn-Linie S4 war. Mittlerweile haben sich, auch ohne S4, die Auslastungszahlen verbessert. Laut der P+R-Bestands-/Belegungserfassung 2010 konnte für das P+R-Haus Rahlstedt bereits eine Auslastung von 56 Prozent festgestellt werden. Und es geht weiter bergauf: Die P+R-Betriebsgesellschaft hat kürzlich die freien Stellplätze in der Anlage gegen 14:00 Uhr gezählt. Im Schnitt sind um diese Uhrzeit ca. 50 freie Stellplätze im P+R-Haus vorhanden.
Es ist richtig, dass derzeit Stellplätze an eine Firma aus der Nachbarschaft vermietet sind, für die Dauer einer Baustelle auf deren Firmengelände. Außerdem ist das Gymnasium Rahlstedt auf der Suche nach Stellplätzen während (wohl abendlicher) Veranstaltungen in der neuen Mehrzweckhalle, die bald eröffnet wird. Solange bzw. soweit das P+R-Haus noch freie Kapazitäten aufweist und der P+R-Zweck damit nicht gefährdet wird, halte ich solche Nutzungen nicht für problematisch. Das gilt auch für den beliebten IGOR-Flohmarkt, der viermal im Jahr im P+R-Haus stattfindet. Im Gegenteil: Warum sollte die P+R-Betriebsgesellschaft auf diese Weise nicht auch Einnahmen generieren dürfen, wenn anderenfalls die Stellplätze zu diesen Zeiten von HVV-Kunden ungenutzt blieben? Das heißt für mich aber auch: Sobald die freien Kapazitäten von HVV-Kunden nachgefragt werden, müssen derartige Sondernutzungen beendet werden. Denn das P+R-Haus wurde für HVV-Fahrgäste gebaut.
Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter