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Ole Thorben Buschhüter
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Frage von Jan F. •

Frage an Ole Thorben Buschhüter von Jan F. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Buschhüter,
ich habe einige Fragen zum Thema Busanschaffnung des HVV:

Heute Morgen fuhr mit der Linie 118, im Einsatz war ein ehemaliger gelber Jasper Flughafenbus, dieser hatte laut Anschlag vorne im Bus stolze 49 Sitzplätze und 45 Stehplätze. Jeder Fahrgast hatte einen Sitzplatz und auch ein Kinderwagen und ein Rollstuhl hatten Platz wie in einem normalen Bus. Gestern widerum war ein ganz neues Fahrzeug im Einsatz, bei dem sämtliche SItzplätze auf der rechten Seite hin bis hin zur Mitteltür fehlten, es standen im ganzen Bus lediglich 17 Sitzplätze und 65 Stehplätze zur Verfügung.

Das Gedränge war in dem Bus mit weniger Sitzplätzen viel größer, älteren Fahrgästen stand nur der eine Vierersitz zur Verfügung, alle anderen Sitze hatten eine Stufe (von wegen "Niederflurbus"), die Meisten Plätzen waren in der Sitzecke im Hinteren Teil sogenanntes "U". Auch andere Fahrgäste waren sauer über die Fahrzeugauswahl. Ein älterer Fahrgast fragte den Fahrer gar, ob es bei den neuen Modellen bald nur noch Stehplätze wie in den Vorfeldbussen auf dem Flughafen gäbe und der Fahrer als einziger sitzen dürfe.

Wer entscheidet über das Modell der Fahrzeuge, welche neu angeschafft werden? Wieso werden neue Fahrzeuge mit nur 17 Sitzplätzen angeschafft bei einer immer älter werden Gesellschaft? Kann die Politik EInfluss auf den Kauf der Fahrzeuge nehmen, weil die Stadt Hamburg Teilhaber der HOCHBAHN ist? Weshalb werden keine neuen Fahrzeuge des Typ "Flughafenbus" angeschafft, wo diese viel mehr Sitzplätze bieten, aber auch der Mehrzweckraum nicht kleiner ist als in den gewöhnlichen Bussen?

Wie stehen Sie zu der Problematik? Werden Sie sich der Problematik annehmen und sich für Fahrzeuge einsetzen, welche wie das Modell des Flughafenbusses eine hohe angemessene Anzahl an Sitzplätzen hat?

Mit freundlichen Grüßen
Jan Fischer

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Sehr geehrter Herr Fischer,

vielen Dank für Ihre Frage. Wie ich schon in meiner Antwort an Herrn Schneider beschrieben habe, musste infolge der Verdoppelung des Platzes, der Rollstuhlfahrern und Personen mit Kinderwagen zur Verfügung steht, die Anzahl der Sitzplätze reduziert werden. Nur noch 17 Sitzplätze sind allerdings ungewöhnlich. Ich kann aktuell nicht beurteilen, was das Busunternehmen bewogen hat, einen solchen Bus anzuschaffen, und kann mir nur schwer vorstellen, dass dies zukünftig die Regel sein wird. Ich werde der Sache nachgehen und das Ergebnis dann hier nachtragen. Grundsätzlich gilt: Dort wo das Fahrgastaufkommen dies erfordert, sollen zukünftig zusätzliche und größere Busse zum Einsatz kommen.

Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter

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Sehr geehrter Herr Fischer,

ich habe mich wegen der "Fahrzeuge mit wenigen Sitzplätzen" mit dem HVV in Verbindung gesetzt und dort folgendes erfahren:

"Es handelt sich bei diesen Fahrzeugen um Standard-Linienbusse (12 m / Citaro mit 18 Sitzplätzen +2 Notsitzen) der Firma Jasper (hier TOG als damalige Tochter von Jasper), die vor einigen Jahren als Versuch mit einem deutlich ausgeweiteten Stehplatzbereich angeschafft wurden. Die Serie umfasst nach unseren Informationen 15 Fahrzeuge, die seit ca. fünf Jahren im Liniennetz der Hochbahn eingesetzt werden. Die Hochbahn hat mit ihren Tochterunternehmen derzeit 850 Linienbusse im Einsatz. Gemessen daran ist der Anteil dieser besonderen Fahrzeuge mit unter 2% sehr gering.

Der Gedanke zu diesen "ausgeräumten" Fahrzeugen entstand aus den Erfahrungen auf den nachfragestarken Tangentialverbindungen (20/25 vor Umstellung auf Gelenkbusbetrieb, 23, 27) mit abschnittsweise hoher Nachfrage auf relativ kurzen Reiseweiten zur Schnellbahn, hoher Nachfrage durch Kinderwagen und ausgeprägten Verkehrsspitzen. In den Hauptverkehrszeiten konnten gute Erfahrungen mit diesen Fahrzeugen durch kurze Fahrgastwechselzeiten an den Haltestellen und die hohen Kapazitäten durch mehr Stehplätze gewonnen werden. Außerhalb der Verkehrsspitzen sind diese Fahrzeuge jedoch schnell in die Kritik geraten. Daher wurden keine weiteren Fahrzeuge mit dieser besonderen Innenraumgestaltung angeschafft.

Die wenigen "ausgeräumten" Fahrzeuge der Firma Jasper werden überwiegend auf den Tangentialverbindungen im MetroBus-Liniennetz eingesetzt. Die letzten Serien der Stadtbusse der Verkehrsunternehmen haben derzeit einen größeren Aufstellbereich (meist mit Klappsitzen ergänzt) für Rollstühle und Kinderwagen und 33 Sitzplätze bei einem Standard-Linienbus von 12 Metern Länge."

Mein Fazit: Die Anschaffung von (Standard-)Bussen mit nur 18 Sitzplätzen war ein Versuch, der von den Fahrgästen nicht angenommen wurde und deshalb auch nicht fortgesetzt wird. Die Busse dieser Art, die bereits angeschafft wurden, werden aber noch eingesetzt. Bei Neuanschaffungen verfügen Standard-Busse wieder über 33 Sitzplätze. Mehr Sitzplätze wären möglich, wenn der Bereich für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen wieder reduziert würde. Dafür gibt es politisch jedoch keine Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter

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