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Ole Thorben Buschhüter
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Frage von Andreas S. •

Frage an Ole Thorben Buschhüter von Andreas S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Buschhüter,

Ein weiteres Verkehrsthema betrifft die Mobilität für Alle:

1. Wie beurteilen Sie den Stand der Umsetzung der Radverkehrsstrategie in Hamburg?
2. Wie können weite Teile der Bevölkerung mobil werden/bleiben? Immerhin verfügt nur etwa jeder zweite Haushalt über ein (oder sogar mehrere) Auto(s). Was kann getan werden, um auch den Bevölkerungsteilen, die ohne ein Auto als Verkehrsmittel darstehen, zur Mobilität zu verhelfen bzw. Angebote, z.B. der Nahversorgung erreichbarer zu machen (Stichwort Stärkungkung der Ortskerne) ?

Viele Grüße aus Sasel,

Ihr

Andreas Schmidt

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schmidt,

mit der Radverkehrsstrategie aus dem Jahr 2007 soll noch bis zum Jahr 2015 ein spürbarer Qualitätssprung mit Verbesserungen auf allen wichtigen Handlungsfeldern angestrebt werden. Nach über drei Jahren habe ich jedoch den Eindruck, dass die Umsetzung der Radverkehrsstrategie, obwohl überparteilich erarbeitet, nur schleppend vorangeht. Die Hamburger SPD steht zur Radverkehrsstrategie. In unserem Regierungsprogramm heißt es hierzu: "Die SPD will den Radverkehrsanteil in Hamburg von derzeit ca. 12 Prozent deutlich steigern. Auch damit können wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Zugleich ist Fahrrad fahren gesund und macht Spaß. Voraussetzung dafür sind aber attraktive, intakte und sichere Wege. Wir setzen deshalb auf noch mehr Radfahrstreifen sowie instand gesetzte Radwege und wollen den Ausbau des Veloroutennetzes voranbringen."

Was die Mobilität der Hamburger Bevölkerung angeht, so geht es aber in der Tat nicht nur darum, das Verkehrsangebot durch intakte Straßen, Geh- und Radwege oder einen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs zu verbessern. Mindestens genauso wichtig ist in diesem Zusammenhang eine Stadtentwicklungspolitik, die auf integrierte Standorte setzt, also solche, die auch für die nicht motorisierte Bevölkerung möglichst gut erreichbar sind. Das heißt für mich, dass die vorhandenen Nahversorgungszentren gestärkt werden müssen, indem wir dafür sorgen, dass Supermärkte nicht auf der grünen Wiese oder in abgelegenen Gewerbegebieten neu entstehen oder dorthin umziehen, sondern in die Ortskerne kommen oder dort bleiben können, also in Zentren, die auch für Menschen ohne Auto gut erreichbar sind, zu Fuß oder mit dem Fahrrad oder auch mit Bus oder Bahn. Mittlerweile scheint bei den großen Supermarkt-Ketten interessanterweise ein Umdenken einzusetzen. So erleben wir beispielsweise in Meiendorf, dass Supermärkte in den alten Ortskern drängen und ihn so - bei gleichzeitigem Erhalt historischer Bausubstand - wieder ein Stück mit Leben füllen. Auch wenn es vielleicht paradox klingt: Kurze Wege sind insoweit gleichfalls ein Beitrag zur Mobilität der Bevölkerung.

Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter

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