Frage an Ole Kreins von Michael S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Kreins,
in der Aktuellen Stunde vom 28.05.15 sagen Sie wörtlich "Wir wollen die Fehler der autogerechten Stadt nicht wiederholen, indem wir ihr eine fahrradgerechte Stadt mit all den Folgen für den Fußverkehr und andre Verkehrsarten entgegensetzen."
Wie wären denn diese Folgen? Soweit ich weiß, verlangt niemand, wie von Ihnen offenbar missverständlich nahegelegt, dass der Radverkehr zu Lasten des Fußverkehrs gefördert werden soll, ich bitte um Korrektur, falls ich mich da irren sollte. Im Gegenteil, jede Förderung des Radverkehs wird bedeuten, Fußgängern Raum zurückzugeben, den sie in den Jahrzehnten verfehlter Verkehrspolitik verloren haben, indem man den Radverkehr auf ungeeignete Wege direkt neben den Fußgängern gezwungen hatte. Dies bedeutet weiterhin auch in der Konsequenz zumeist eine Verschiebung zu Lasten des KFZ-Verkehrs. Das kann man doch so sagen, oder?
Ich frage Sie: Wenn Sie doch anerkennen, dass durch voraufgegangene Fehler in der Verkehrsentwicklung unzureichende Strukturen für Fußgänger, Radfahrer und Nutzer des Öffentlichen Nahverkehrs entstanden sind, wie sollen diese Fehler kompensiert werden, wenn nicht gerade mittels einer Förderung eben jener lange vernachlässigten Verkehrsträger zu Lasten der KFZ?
Sie nennen bei der Verkehrssicherheit die Jugendverkehrsschulen. Nur als Beispiel: In Lichtenberg gibt es 2 solche Schulen, die einen Stellenbedarf von 18 über das Jobcenter finanzierten Mitarbeitern haben. Davon sind 3 (in Worten: DREI) eingestellt, die Öffnungszeiten sind statt bis 18:00 Uhr bei Minimalbetreung auf bis 14:00 Uhr gekürzt.
Ich frage Sie: Wie sichern Sie denn eine qualifizierte Betreuung der Jugendverkehrsschulen ab, damit Sie sie zukünftig noch als Plus aufzählen können? Würden Sie Ihr Kind nach der Radfahrprüfung in der 4. Klasse auf den Schulweg mit dem Rad schicken? Warum denken Sie werden die Radfahrprüfungen auf diesem Gelände durchgeführt und nicht im normalen Verkehr wie in den Niederlanden?