Frage an Ole Kreins von christian t. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Die Diskussionen um Studiengebühren betrift nicht nur die Studenten:
Durch die Einführung der Gebühren ist das im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankerte Recht auf freie Bildung und Gleichberechtigung nicht mehr gegeben da es gerade für nicht Reiche und kinderreiche Familien nicht mehr die Gleichheit gibt wie für Reiche.
Dieses wirkt sich damit auch direkt auf die Kaufkraft und Lebenshaltung der Familien aus. Als Bankkaufmann habe ich hier einen Überblick und täglich mit derartigen Problemen zu tun.
Wie stehen Sie zu diesem Thema?
Sehr geehrter Herr Tempel,
ich kann Ihnen nur zustimmen. Studiengebühren verschärfen sowohl die die Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft, was Fragen der Bildung und Ausbildung angeht, wie sie ja jetzt schon besteht.
Sie als Fachmann werden sich sicherlich mit dem daraus resultierenden Problemen bestens auskennen.
Es kommt hinzu, das in den Bundesländern, in denen derartige Gebühren bereits eingeführt worden sind, es keine wirkliche Garantie gibt, das diese auch wirklich den Universitäten und der Ausbildung zugute kommen - sondern nicht nur dem Stopfen von Haushaltslöchern dienen.
Ein gesellschaftspolitisches Problem wird dabei aus meiner Sicht noch unterschätzt: Die Möglichkeit der Aufnahme eines Studiums ist für junge Menschen auch ein zusätzlicher Anreiz, sich in der Schule stärker zu engagieren, eine besondere Motivation. Ist aber bereits von vornherein klar, das ein Studium rein aus finanziellen Gründen illusorisch ist - so fällt diese Motivation weg. Dies kann und darf sich diese Gesellschaft nicht leisten.
Ich stelle Ihnen folgende Gegenfrage, der sie mir sicherlich zustimmen werden? Kann sich diese Gesellschaft leisten, das begabte Talente in Physik oder Chemie ein Studium nicht aufnehmen können, weil sie nicht aus einem begüterten Elternhaus kommen und jetzt noch Studiengebühren erhoben werden? Wir sind uns sicher einig, das das genau der falsche Weg ist.
Die Berliner SPD hat sich daher klar gegen Studiengebühren ausgesprochen, dies ist auch ein Grund für meine Kandidatur. Und als Abgeordneter werde ich in allen Koalitionsverhandlungen oder Haushaltskrisen darüber hinaus dafür kämpfen, das für eine weitere Verbesserung der Bildungschancen für sozial Benachteiligte gesorgt wird.
Wir können uns einfach nicht leisten, das unter dem Stichwort "was nichts kostet, ist nichts wert", wie es einige CDU-Politiker anbringen, junge Menschen, die für die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt eine Bereicherung wären, um ihre Chancen gebracht werden.
Ich hoffe, Ihre Frage ist damit ausreichend beantwortet"
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Ole Kreins