Frage an Olaf Meister von Sandro L. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Meister,
In Sachsen-Anhalt werden die Fachärzte ja immer weniger und auch viele Hausarztpraxen gerade im ländlichen Sachsen-Anhalt werden in den kommenden Jahren die medizinische Versorgung einstellen. Was haben Sie für Ideen wie man zukünftig junge Ärzte dazu bewegen könnte auf dem Land zu praktizieren?
Sehr geehrter Herr Luther,
um die gesundheitliche Versorgung des ländlichen Raumes sicherzustellen, haben wir in der laufenden Legislaturperiode eine Quote für Landärztinnen und Landärzte beschlossen. Damit sollen die ländlichen Räume in Sachsen-Anhalt gestärkt und die medizinische Versorgung vor Ort gesichert werden. So wollen wir junge Menschen dafür motivieren, als Ärztin oder Arzt im ländlichen Raum tätig zu sein. Die Landärzt*innenquote und die Landärzt*innenstipendien sind ein Anfang, lösen aber nicht die Probleme der ausgedünnten Versorgung. Die ambulante Versorgung muss anders als bisher gedacht werden. Ein Lösungsansatz könnte sein, dass Ärzt*innen rotierend Sprechstunden anbieten, die in von Kommunen betriebenen Praxen stattfinden. Unter dem demografischen Druck und den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist die Öffnung verschiedener Gesundheits- und Pflegebereiche für eine sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung Teil einer modernen Antwort. Ambulante und stationäre Versorgung sollen sich ergänzen und, wo möglich, von den gleichen Leistungserbringern geleistet werden. Die medizinischen Versorgungszentren im Land sind ein gutes Beispiel dafür, aber auch im Bereich Altenpflege sind solche gleichzeitigen Angebote denkbar. Die neue generalistische Pflegeausbildung bietet dafür gute Voraussetzungen. Wir wollen, dass Sachsen-Anhalt den Aufbau von bedarfsgerechten multiprofessionellen Gesundheitszentren als Baustein zur ambulanten Versorgung im Sozialraum unterstützt. Mobile Praxisassistent*innen sind ein Erfolgsmodell, denn sie entlasten Ärzt*innen ebenso wie Patient*innen. Gemeinsam mit ambulanten Pflegediensten können sie die Versorgung der Menschen zu Hause sicherstellen und Hausärzt*innen entlasten.
Mit freundlichen Grüßen
Olaf Meister