Norbert Bischoff
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Frage von Norbert S. •

Frage an Norbert Bischoff von Norbert S. bezüglich Kultur

Ich finde, Sie haben einen langen Atem in Sachen Sport bewiesen. Immer wieder habe ich gelesen, dass der Landessportbund Auflagen nicht erfuellt hat. Ich haette laengst den Geldhahn abgedreht. Aber Sie haben immer wieder nach Wegen gesucht, dem LSB zu helfen. Warum machen Sie das? Ich finde, irgendwann muss auch einmal Schluss sein. Geben Sie das Geld doch lieber komplett direkt den Vereinen.

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schulze,

das Land - also der Landtag und die Landesregierung - stehen zum Sport und nehmen Verantwortung wahr. Da gibt es gar kein Vertun. Rund 20 Millionen Euro sind im Landeshaushalt für den Sport, für die Arbeit der Sportvereine sowie für Investitionen in die Infrastruktur, reserviert. Das Land ist zudem wiederholt solidarisch mit dem Sport: So wurden im Herbst 2010 zusätzlich zu den ohnehin mehr als 730.000 Euro für die Landessportschule Osterburg weitere 150.000 Euro vom Landtag freigegeben, um die ansonsten vom Aus bedrohte Landessportschule in Osterburg zu retten.

Sport, das sind für mich die Sportvereine vor Ort, das sind die vielen ehrenamtlichen Übungsleiter, Trainer, Vereinsvorsitzenden. Das sind die Sporttreibenden selbst, die mit viel Herzblut dabei sind. Das sind im Kinder- und Jugendsport viele engagierte Eltern, ohne deren Unterstützung kein Sportbetrieb möglich wäre. Diesen Sporttreibenden und Sportbegeisterten würde ich zutiefst Unrecht tun, wenn ich - und ich nehme mal Ihre Worte, sehr geehrter Herr Schulze - einfach so einen Geldhahn abdrehen würde, nur weil in der Dachorganisation Landessportbund noch nicht alle Probleme gelöst sind. Es sind zumeist Probleme aus der Vergangenheit. Der LSB als Dachorganisation und das Land haben sich auf den gemeinsamen Weg gemacht, diese Probleme zu lösen. Ich sage es deutlich: Von diesem gemeinsamem Weg der Konsolidierung darf niemand abkehren. Die Umsetzung der im Juni 2009 geschlossenen Konsolidierungsvereinbarung zwischen LSB und Land steht für mich an oberster Stelle. Oberste Maxime dabei sind Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Klarheit.

Ich denke, dass wir auf diesem Weg der Problembewältigung gut voran gekommen sind. Aber noch ist der Landessportbund nicht überm Berg. Er ist ein Sanierungsfall. Insbesondere muss er bis Mitte des Jahres klären, wie er seine Landessportschule in Osterburg langfristig erfolgreich führen will. Wir brauchen ein durchgerechnetes Betreiberkonzept mit eingehender Marktanalyse und Businessplan. Dabei steht außer Frage, dass das Land die Landessportschule auch künftig unterstützen wird. Es darf aber kein Fass ohne Boden sein.

Sehr geehrter Herr Schulze, Sie sehen, wir sind auf einem guten Weg. Aber noch längst sind nicht alle Hürden genommen. Und da wundert es mich ebenso wie Sie, wenn der LSB in einer Zeit der engagierten Solidarität von allen Seiten immer wieder unter Punkt eins das Thema „Entscheidungsgewalt über die Sportförderung“ aufruft oder - wie jüngst geschehen - eine eigene Stabsstelle Sport in der Ministerialverwaltung beansprucht, wenn möglich gar mit einem eigenen Sport-Staatssekretär.

Ich sage unmissverständlich: All unser gemeinsames Tun hat zum Ziel, den LSB in der Wahrnehmung seines sportpolitischen Auftrags zu stärken. Es gibt aktuell keine zwingende Notwendigkeit, etwas zu verändern. Den Wunsch nach einer Stabsstelle Sport oder gar nach einem Sport-Staatssekretär kann ich nicht nachvollziehen.

Ihre Anregung finde ich interessant, den Sportvereinen an der Sportbasis mehr Geld zu geben und sie somit eigenverantwortlich entscheiden zu lassen, welche sportinterne Verwaltung sie aufbauen möchten. Diese Idee sollte der neue Landtag diskutieren.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Bischoff