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Nina Stahr
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Uwe K. •

Sehr geehrte Frau Stahr, seit Jahren steht in Ihrem Positionspapier zur Drogenpolitik Kinder- und Jugendschutz und seit Jahren rühren grüne Politiker keinen Finger, siehe Berlin.

In Berlin sind Drogen für alle rund um die Uhr erhältlich wie ein Bericht des RBB deutlich zeigt. Drogen werden aber auch zunehmend dazu benutzt um Mädchen, Frauen und auch Kinder widerstandsunfähig zu machen, um sie zu mißbrauchen. Viele Fälle in Deutschland und der zuletzt unmenschliche Fall in Wien sprechen eine deutliche Sprache. B90/Die Grünen aber geht es nur darum Strafverschärfung für die Täter zu verhindern, kein Wort zu den Opfern. Warum?
Werden Sie die erste Grüne sein die das ändern will?

MfG
U. Krüger

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Krüger, 

vielen Dank für Ihre Frage!

Wir sprechen uns seit Jahren für eine kontrollierte Abgabe von Cannabis aus, denn nur wenn kontrolliert abgegeben wird, können Jugend- und Verbraucherschutz gewährleistet werden. Unser Berliner Pilotprojekt zur kontrollierten Abgabe wurde von der Bundesebene nicht genehmigt, dagegen haben wir geklagt, denn wir wollen den Jugend- und Verbraucherschutz nicht den Dealern und ihren Hintermännern überlassen - denn dann gibt es keinen.

Gleichzeitig ist für uns klar, dass gegen illegalen Drogenhandel vehement vorgegangen werden muss - auch zum Schutz der Opfer, die Sie erwähnen. Dealer-Strukturen zu zerschlagen funktioniert aber eben nur, wenn keine Abnehmer*innen mehr da sind. Deshalb ist die Legalisierung weicher Drogen tatsächlich ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Drogenmissbrauch. Es geht uns dabei also mitnichten darum, Dealer zu schützen, sondern darum, die Strukturen zu zerschlagen und potenzielle Opfer besser zu schützen.

Mit freundlichen Grüßen,

Nina Stahr