Frage an Nina Stahr von Luise S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Szawansky,

Sie haben Recht, LKW stellen ein hohes Sicherheitsrisiko auf der Straße dar. An jedem fünften Unfall ist ein LKW beteiligt, 87% der LKW, die 2003 auf deutschen Straßen beobachtet wurden, fuhren zu schnell. Der hohe Zeit- und Termindruck, den Speditionen und deren Kunden auf die Fahrer anwenden, lässt diese zu schnell, zu risikobereit und zu lang fahren.
Wir Grüne wollen einerseits diesem Druck entgegen gehen, indem wir mit einem offenen Ohr auf Arbeitgeber und Fahrer zugehen, andererseits kann man in Sachen Gesetzgebung eine Menge Verbesserungen bewirken: Wir fordern ein von Ihnen angesprochenes Überholverbot für LKW ab 7,5 Tonnen auf vierspurigen Autobahnen und auf Landstraßen generell, sowie ein Tempolimit von 100 km/h für Kleintransporter von 2,8-3,5 Tonnen neben den schon bestehenden Tempolimits für größere Laster. Wir wollen die Bußgelder bei Nicht-Beachtung der Vorschriften drastisch erhöhen, um ein Abschreckungspotenzial zu erreichen. Denn nur wenn die Bußgelder deutlich höher sind als das, was ein Unternehmer einspart, wenn er Fahrer illegal fahren lässt, können sie eine Wirkung haben.
Durchsetzbar ist ein neuer Maßnahmen- und Bußgeldkatalog nur durch eine Verstärkung der Kontrollen auf den großen Autobahnen und auf stark befahrenen Landstraßen, auf die LKW immer häufiger ausweichen.
Darüber hinaus setzen wir uns aber auch dafür ein, dass insgesamt weniger LKW auf unseren Straßen unterwegs sind. So viel Lastverkehr wie möglich sollte über Schienen transportiert werden. Das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern senkt eben auch das Unfallrisiko auf den Autobahnen.
Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!

Mit freundlichen Grüßen und eine sichere Fahrt,
Nina Stahr