Nils Schmid MdB SPD
Nils Schmid
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Frage von Jürgen M. •

Frage an Nils Schmid von Jürgen M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Wie stehen Sie zu den Wünschen des Hauses Hohenzollern zur Entschädigung enteigneter Werte?

Nils Schmid MdB SPD
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr M.,

danke für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Sie haben sich zeitgleich an den zuständigen Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion, Helge Lindh, gewandt, der Ihre Frage ebenfalls beantwortet hat. Dem möchte ich nur noch zwei Gedanken ergänzend hinzufügen:

Erstens zeigt bereits Ihre Frage an, dass es hierbei um öffentliche Kulturgüter im Kontext der deutschen Geschichte geht und nicht nur um einen privaten oder juristischen Konflikt einer x-beliebigen Familie mit dem Staat. Mir ist wichtig, dass wichtige Objekte der deutschen Geschichte öffentlich zugänglich sind – von historischen Dokumenten über Kunstgegenständen bis hin zu Schlössern.

Zweitens bitte ich zu bedenken, dass eine gerichtliche Klärung auch zum Nachteil der öffentlichen Hand ausfallen könnte. Zudem gibt es Kulturgüter, die unstreitig der Familie Hohenzollern gehören, aber öffentlichen Museen überlassen sind. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, dass der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg Verhandlungen mit den Hohenzollern führen, um zu einer vernünftigen Einigung zu gelangen. Exakt 100 Jahre nach Abschaffung der letzten Adelsprivilegien in Deutschland (23. Juni 1920) ist es an der Zeit, diesen seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt endlich beizulegen.

Ich persönlich bin dabei schon der Auffassung, dass angesichts der historischen Belastung des Hauses Hohenzollern im Zusammenhang mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten die Nachkommen ihrer besonderen Verantwortung gerecht werden und von den erhobenen Ansprüchen Abstand nehmen sollten.

Mit freundlichen Grüßen
Nils Schmid

 

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