Nils Schmid MdB SPD
Nils Schmid
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Frage von Ulrike W. •

Frage an Nils Schmid von Ulrike W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Schmid,

ich bin als Honorarlehrkraft für Deutsch, bzw. Integrationskurse in Vollzeit beschäftigt.
Wie fast alle meine Kollegen/-innen arbeite ich selbstständig, wir müssen alle Sozialabgaben alleine schultern. Das ist ja nicht gerade wenig, wie Sie wissen. Bei einem Jahresgewinn von ca. 22000 Euro bleibt dann noch mit dem Steuernabzug gerade mal um die Hälfe übrig. Die alleinlebenden Kollegen/-innen leben somit ziemlich am Existenzminimum.
Jetzt behaupten ja alle gerade, dass Integration sehr wichtig und eine Herausforderung in der näheren Zukunft ist. Ich kann Ihnen sagen, dass die Arbeit zwar sehr schön, aber auch anstrengend und fordernd ist. Die Gruppen sind von ihrem Bildungshintergrund her sehr unterschiedlich zusammengesetzt. Es ist keineswegs so, daß man den Leuten quasi , wie in der Öffentlichkeit manchmal geglaubt wird, mit einem "Kaffekränzchen mit bisschen Deutsch lernen", die schwierige Sprache vermitteln kann.
Mein Anliegen: Warum fördern Städte und Länder eher die Ehrenamtlichen oder sogar pensionierte Lehrer mit Steuergeschenken, während wir Vollzeit arbeitenden Integrationslehrkräfte unsere Arbeit unter prekären Verhältnissen leisten müssen. Würden man das von einem Elektiker auch erwarten, daß er seine Ausbildung und seine Kenntnisse fast umsonst anbietet? Die Honorare sind zwar ein wenig gestiegen, aber die Sozialabgaben fressen das fast alles wieder auf.
Gibt es keine Möglichkeit, in Bezug auf die Sozialbeiträgen den freien Dozenten ein Stück weit Entlastung zu bringen? Sozialbeiträge müssen sein, das ist mir klar, aber sie sind für Kleinselbständige einfach unverhältnismäßig hoch.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrike Wienhold

Nils Schmid MdB SPD
Antwort von
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Liebe Frau Wienhold,

vielen Dank für ihre Anfrage. Zuerst einmal: Danke für ihr Engagement in der Integration neu Hinzugekommener - die Vermittlung von Sprache ist ein essenzieller Bestandteil erfolgreicher Integration. Wer sich einmal mit Fremdsprachen beschäftigt hat, der weiß, wie schwer eben diese Vermittlung bei der grammatikalisch komplexen Sprache Deutsch ist. Hut ab!

Ihr Anliegen zu lesen beschäftigt mich im aktuellen Kontext besonders. Für unsere Gesellschaft und den sozialen Zusammenhalt notwendige Tätigkeiten dürfen nicht in prekären Beschäftigungsverhältnissen enden. Dafür steht die SPD als Partei des Zusammenhalts und der sozialen Gerechtigkeit. Im Bund wie im Land kämpfen wir daher für faire Arbeitsverhältnisse, haben mit dem Mindestlohn und dem Tariftreuegesetz hier bereits Maßstäbe gesetzt. Auch im Bereich der Sozialabgaben kämpfen wir für Fairness und Augenmaß. Die SPD setzt sich so zum Beispiel vehement für die paritätische Finanzierung der Krankenversicherungsbeiträge ein, sodass Arbeitnehmer bei der Finanzierung nicht die gesamte Last schultern müssen.

Sie sehen, ihre Anliegen und ihr Wunsch nach guter Arbeit sind bei der SPD in besten Händen!

Mit freundlichen Grüßen
Nils Schmid

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