Frage an Nils Schmid von Thomas A. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Schmid,

herzlichen Dank für ihre Beantwortung meines Schreibens vom 18.01.12 über den EnBW-Deal und die enorme Geschwindigkeit. Die nicht beantworteten Teile welche Preisaufschläge akzeptabel seien haben die Staatsanwaltschaft und zur Preiswürdigkeit des Tagespreises der Aktien das von Ihnen in Auftrag gegebene Gutachten beantwortet.
Meine Frage bezieht sich auf den angemessenen Verkaufspreis als die Landesbeteiligung an die EDF verkauft wurde. Die Situation war die, daß es in Frankreich große Stromüberschüsse gab und deren Kernkraftwerke sich nicht dem Tagesbedarf entsprechend regeln ließen. Wie sich mittlerweile durch die Strombörse öffentlich nachvollziehen läßt, hat dieser Umstand erhebliche Auswirkungen auf den Handelspreis. Für die EnBW wurde kommuniziert , daß der tägliche Stromhandel mindestens ein Drittel der Gesamtstrommenge ausgemacht hat.
Im Jahr nach dem EDF-Einstieg bei der EnBW wurden von den anderen großen deutschen Stromversorgern erhebliche Gewinnsteigerungen zum Vorjahr ausgewiesen. Die EnBW war der einzige große deutsche Stromversorger mit rückläufigem Ergebnis. Sind die Handelsbilanzen zwischen EDF und EnBW vor und nach dem Einstieg bezifferbar. Haben quasi die EnBW-Kunden in den Folgejahren den Kaufpreis bezahlt ?
Der Marktwert der EnBW muß durch die komfortable EnBW-Positionierung in einem Nachfragemarkt wesentlich höher gewesen sein , als heute wo es keine großen EDF-Überkapazitäten mehr gibt.
Die EnBW mußte stellvertretend für die EDF auf den italienischen und spanischen Märkten für zum Verkauf stehende Stromversorger bieten, da in Frankreich der Strommarkt noch nicht freigegeben war und es der EDF dadurch verwehrt war. Unter Utz Claasen wurden Beteiligungen die Herr Goll getätigt hatte rückgängig gemacht. Herr Claasen bezeichnete diese sinngemäß als nicht werthaltig. Entstanden der EnBW dadurch tatsächlich Verluste?

Mir wäre diesesmal ausdrücklich eine ausführliche Antwort lieber als eine schnelle.

mit freundlichen Grüßen
Thomas Arweiler