Frage an Nils Schmid von Martin S. bezüglich Gesundheit
Werter Herr Schmid,
ich habe eine kurze drogenpolitische Fragestellung an Sie:
Zum einen, kennen Sie den "Bericht zum globalen Markt für illegale Substanzen" (A Report on Global Illicit Drugs Markets 1998-2007, Trimbos Institut für die Europäische Kommission, siehe http://www.encod.org/info/IMG/pdf/Reuter_Trautmann.pdf (pdf) )?
Der durch europäische Steuergelder finanzierte Bericht, bekannt geworden als “Reuter-Trautmann Bericht”, enthält Daten und Schlüsse (siehe S.13, http://www.hanfplantage.de/daten/reuter-trautmann/some-highlights-from-the-report_-_reuter_-_trautmann_report.png - Kurzfassung), die vernichtend für die Drogenpolitik der Länder in der Europäischen Union - also auch Deutschland - ausfällt und damit andere Studien und Berichte bestätigt.
So sind viele Ziele der Drogenpolitik fehlgeschlagen: Zum einen ist in dem beurteilten Zeitraum die Reduzierung der Nachfrage und des Angebots von illegalisierten Drogen nicht gelungen, zum anderen die Anerkennung, dass Politik ein kritischer Faktor bei der Erzeugung und Verstärkung von entstehenden Schäden bei Konsumenten, ihrem Umfeld und der Gesellschaft als Ganzes ist und keine effektive Wirkung auf Verfügbarkeit oder Nachfrage hat.
Die von der damaligen Drogenbeauftragten einberufene Drogen- und Suchtkommission (tätig 2001) hat einen Bericht verfasst. Wörtlich heißt es diesbezüglich im Bericht [S. 3]:
„Die Bundesregierung sollte sich einer zu engen eigenen inhaltlich-konzeptionellen Ausrichtung und damit einer vom Grundsatz her zwangsläufig immer auch einseitig wertenden Sicht der Dinge enthalten. So stünde es ihr weder gut an, sich bspw. auf die Seite derer zu schlagen, die etwa eine „suchtmittelfreie Gesellschaft“ postulieren, umgekehrt ebenso wenig, sich denen zu verschreiben, die das Konzept der „Drogenakzeptanz“ favorisieren. Der Meinungs- und Wertestreit sollte vielmehr im gesellschaftlichen Raum stattfinden, seitens der Bundesregierung dort auch ohne eigene Bewertung zugelassen und schließlich konkreten operativen Entscheidungen der Akteure vor Ort überlassen bleiben.“
Wie ist ihre Meinung dazu?